Workshop mit Yasmeen Godder: Morning technique
Yasmeen Godder, Sie unterrichten bei den «Potsdamer Tanztagen» «Morning Technique». Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Eine Mischung aus Yoga und Release, auch wenn ich keine Release- oder Yoga-Lehrerin bin. Ich gebe in Israel seit zwanzig Jahren Klassen für Tänzer. Immer morgens. Darum heißt die Technik so, um den Körper auf das nachfolgende Training oder auf die Proben vorzubereiten.
Wann immer es um Yasmeen Godder geht, fällt derzeit der Begriff «Störung», auf Hebräisch «Hafra’a», eine Technik, die Parkinson-Patienten helfen soll.
Hat die eine mit der anderen Technik zu tun?
Vermutlich ja. «Störung» beeinflusst den Körper auf kreative Art. Das kann die «Morning Technique» auch. Alles kommt ja aus meiner Lehrerseele. Bei den Parkinson-Patienten beginnt das Warm-up auf einem Stuhl. Die Morgenklasse beginnt auf dem Boden. Aber die Art, wie man sich mit der eigenen Anatomie verbindet, mit dem Raum und dem Atem, ist dieselbe. Alle Tanztechniken heilen den Körper und befreien ihn.
Wenn abends bei den «Potsdamer Tanztagen» das Stück «Demonstrate Restraint» gezeigt wird, geht es da nicht um das genaue Gegenteil, wörtlich darum, Zurückhaltung zu zeigen?
In meinem Stück geht es ...
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Tanz Mai 2019
Rubrik: Praxis, Seite 64
von Arnd Wesemann
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