Vladimir Shklyarov

Vom Mariinsky-Ballett nach München und nun auf dem Weg zum internationalen Star: Der Sankt Petersburger liebt es dramatisch

Er ist, wenn man so will, der «Good Boy of Ballet» – das stille, aber so viel lohnendere Gegenstück zum «Bad Boy» Sergei Polunin (tanz 6/16). Vladimir Shklyarov macht kein großes Aufheben um sich, er strahlt Zuverlässigkeit und Dankbarkeit aus statt Glamour und Filmstarallüren. #lovemyjob steht unter jedem der meist ausgesucht schönen Instagram-Bilder, die Shklyarov von seinen Auftritten ins Internet stellt. Der Petersburger Tänzer freut sich über neue Rollen statt über Popvideos auf YouTube.

2016 hat ihn Igor Zelensky in seiner ersten Spielzeit als Direktor des Bayerischen Staatsballetts nach München geholt, mit Shklyarov kam seine Frau Maria Shirinkina. Nach einer Spielzeit als Ensemblemitglieder fungieren beide jetzt nur noch als ständige Gäste und tanzen wieder mehr in ihrer Heimatkompanie, dem Mariinsky-Ballett.  

Eleganz und strahlendes Brio

Dort war der blauäugige, ein wenig scheu wirkende Sankt Petersburger lange Zeit der einzige männliche Star neben all den großen Ballerinen, zum Ersten Solisten aufgestiegen in der Generation nach Igor Zelensky und Farukh Ruzimatov, die er als Schüler der Waganowa-Akademie bewunderte. Obwohl er anders als diese beiden im Grunde ein ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Juli 2018
Rubrik: Menschen, Seite 28
von Angela Reinhardt

Weitere Beiträge
Schisma

Was ist ein Schisma?
«Freiheit oder Sozialismus» war die bekannteste schismatische Losung des 20. Jahrhunderts. Ein Schisma, so nennt man – abgeleitet aus der Kirchengeschichte – eine tiefe, unüberwindbar wirkende Spaltung in der Gesellschaft. Schisma heißt: radikale Abspaltung. Den Anfang machte in Deutschland Martin Luther. Er brach mit der Kirche. Als Katholikin...

Berlin: «Doda | Goecke | Duato»

Es wäre ein anderer Abschiedsabend für Nacho Duato als Intendant des Staatsballetts geworden, hätte ihn, wie geplant, Crystal Pite eröffnet. Für Kanadas verhinderte choreografische Wunderwaffe sprang Gentian Doda ein, noch Erster Ballettmeister des Ensembles. Und damit hat das Unglück einen Namen. «Was bleibt», die einzige Uraufführung des Dreiteilers, wird...

Stuttgart: Novitzky, Adorisio, Kozielska, Stiens, Goecke «Die fantastischen Fünf»

«Jetzt geht’s ab» hieß die erste LP, mit der «Die Fantastischen Vier» 1990 in Stuttgart eine einzigartige Karriere starteten, sechs Jahre bevor Ballettintendant Reid Anderson am gleichen Ort sein Amt antrat. «Jetzt geht’s ab» könnte auch als Motto einer programmatischen Premiere dienen, die nicht ohne Grund «Die Fantastischen Fünf» heißt. Denn fantastisch ist es,...