violet kid
Da fehlt einfach ein «N». Das neue Stück von Hofesh Shechter, «Violet Kid», zeigt keine lilafarbenen Kinder, sondern es geht um Gewalt, violence, violent kids. Oder glaubt man das zu schnell? Hat man ihnen nur das «N» – wie «no» – weggenommen? Aberzogen? Zu Beginn stellen sich die 14 Tänzer des New Yorker Cedar Lake Contemporary Ballet in einer Reihe auf: einfache Kleidung, T-Shirts, karierte Hemden, lockere Hosen, unprätenziös. So stehen sie da mit hängenden Armen, wie Kinder. Eine männliche Stimme aus dem Off überlegt auf Englisch: «Rede ich zu viel?».
Sie denkt hin und her: «Du musst dich endlich entscheiden, egal, ob du es magst oder nicht.» Dann: «A good kid is a quiet kid». Pause. «Vielleicht hätte ich dann mehr Freunde.» Das unsichtbar tönende Wesen zögert viel beim Reden, bis andere Stimmen vorschlagen, was man so alles noch tun und lassen sollte. Vor allem: «I need to simplify things.»
Vielleicht wollte der Choreograf auch ein wenig kapitulieren vor der Verständlichkeit von Bewegung und etwas lieber mit Worten deuten. Aber genau diese Taktik kommentiert er ja selbst: weniger reden. Seine Einleitung spielt durchaus clever mit diesen Bedeutungsebenen. Das innere Stimmchen des ...
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Tanz November 2011
Rubrik: produktionen, Seite 8
von Melanie Suchy
die lehrerin
angie hiesl, Sie sind eine der wenigen Künstlerinnen, die ausschließlich site-specific, ortspezifisch, choreografieren. Zuletzt haben Sie zusammen mit Roland Kaiser in «Dressing the City und Mein Kopf ist ein Hemd» zentrale Plätze in Köln eingekleidet. Was hat Sie dazu ausgebildet?
Ich studierte an der Deutschen Sporthochschule Köln...
Iana Salenko, stimmt es, dass Sie der Liebe wegen nach Berlin gekommen sind?
Iana Salenko: Ja, ich bin wegen Marian hier. Ich habe ihn zunächst gefragt, ob er zu mir in den Ukraine kommen würde. Aber er meinte, es sei besser, wenn ich nach Berlin gehe. Damals war ich in meiner Heimat schon eine bekannte Tänzerin, das gab ich auf für ihn.
Marian Walter, kennengelernt...
Liam Scarlett ist ein typisches Produkt des Royal Ballet. Er tritt gelassen auf, entspannt in Hemd und Jeans, aber immer mit der freundlichen Haltung eines sturen Einzelgängers. Einer, der weiß, wer er ist und was man von ihm erwarten kann: ein ebenso disziplinierter wie ambitionierter 25-jähriger Tänzer des Flaggschiffs unter den britischen Kompanien. Natürlich...