updating you
Das Dilemma bringt niemand besser auf den Punkt als sie. Heide-Marie Härtel schimpft wie ein Rohrspatz, weil im deutschen Fernsehen die Sendeplätze für den Tanz nahezu komplett verloren gegangen sind. Wozu wohl digitalisiert sie an ihrem Deutschen Tanzfilminstitut in Bremen die 35 000 Videokassetten der Tanzgeschichte? Toll, dass die zarte Dame, die 1975 noch in Johann Kresniks Bremer «Romeo und Julia» tanzte, derlei Schätze der Vergangenheit ins Heute rettet.
Aber wird das je einer noch sehen wollen oder können?
Im denkmalgeschützten Kulturspeicher in Harburg, mitten in einem Hamburger Industrieareal, trafen sich auf Einladung des Dachverbands Tanz Deutschland die Auguren der neueren Medien. Sie gaben sich überzeugt: Ja, die Digitalisierung hat die alten Maschinen und Übertragungswege des Fernsehens hinweggefegt, die einst auch die Aufmerksamkeit auf den Tanz gelenkt haben. Mit analoger Technik erzeugte Bilder in jeden Haushalt zu senden, das kostete. Noch heute wird das öffentlich-rechtliche Fernsehen so alimentiert, als komme es seinem kulturellen Bildungs- und Informationsauftrag nach. Wie jeder weiß, ist das längst nicht mehr der Fall.
Was den Tanz betrifft: Zumindest in den ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Juli 2016
Rubrik: ideen, Seite 64
von Arnd Wesemann
kino und dvd
sommerfilme
Heiße Mädels, heiße Jungs, heiße Rhythmen und das alles in der heißesten Stadt der Welt – da kann ja wohl kassentechnisch nix schiefgehen. Natürlich ist «Street Dance: New York» ein ganz und gar kommerzielles Filmprodukt und das Finale – Wettbewerbsduell zwischen zwei Geige spielenden Superknaben mit je einer Ballerina im Schlepptau – mit...
Wie ihre Vorgängerinnen aus dem Zarenreich darf die berühmte Bolshoi-Ballerina Svetlana Zakharova auf der Bühne ihres Theater in regelmäßigen Abständen Vorstellungen geben, deren Erlöse ihr zufließen. Das läuft stets nach dem Muster: Zakharova findet einen Choreografen, ihre Produzenten kümmern sich um den Rest. Jede dieser Produktionen geht ein gewisses...
Schon mehrfach hatte John Neumeier, Ballettintendant und Chefchoreograf des Hamburg Ballett, angeregt, Olivier Messiaens «Turangalîla-Sinfonie» als Ballett auf die Bühne zu bringen. Bisher hatten die Erben – dem Wunsch des Komponisten entsprechend – eine Tanzproduktion mit diesem Werk ausgeschlossen. 1968 nämlich hatte Roland Petit das Werk in Paris choreografiert...