trier: susanne linke, koffi kôkô «mistral»

trier: susanne linke, koffi kôkô «mistral»

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Aufeinander zugehen. Nichts weniger erhofft sich der neue Intendant von dem Gastspiel, mit dem sich seine Tanztheaterdirektorin am Theater Trier vorstellen wird. Statt Sven Grützmacher hat künftig Susanne Linke das Sagen, und ihre Ästhetik unterscheidet sich gewaltig von der ihres Vorgängers, dessen Ballette sich allerdings großer Beliebtheit erfreuten. Da muss einige Überzeugungsarbeit geleistet werden, um den Wechsel zu rechtfertigen – und Susanne Linke leistet sie, indem sie gleich zu Anfang selbst ein Beispiel gibt.

Aufeinander zugehen.

Von nichts anderem handelt im Grunde «Mistral», eine Koproduktion der Berliner Akademie der Künste und Susanne Linke. Barfüßig, unter einem roten Sonnenschirm wandelnd, geben sich Koffi Kôkô und Susanne Linke in dem Ein-Stunden-Stück wie ein altes Ehepaar, während eine Zigarette verbindend vom einen zum anderen wandert. Verbindlich zunächst auch die Musik, das Adagio aus Mozarts Divertimento F-Dur. Doch das Einvernehmen trügt, und mit den verschwimmenden Klängen eines Wolfgang Bley-Borkowski kommt der Titel gebende «Mistral» zum Zug. Leichtfüßig torkelnd bis zum Umfallen kämpfen die beiden gegen einen Sturm an, der nicht nur den gemeinsamen Tanz ...

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Tanz August-September 2015
Rubrik: kalender, Seite 46
von Hartmut Regitz

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