Transition
Du musst ausgeschlafen sein, wenn du Leistung erbringen willst. Diese mütterliche Ermahnung stieß immer schon auf Widerspruch: Der Wunsch, endlich auszuschlafen, entspricht zu genau der Frage, warum man überhaupt etwas leisten soll. Was die Schule von einem will, wird an den Zeitpunkt ihres Unterrichtsbeginns geknüpft; man nennt das eine Verabredung. Wie die verabredete Uhrzeit einer Sitzung, eines Abflugs, eines Probenbeginns. Dieser Zeitpunkt ist der Feind des Ausschlafens.
Dass man diesen Zeitpunkt trifft, also recht-zeitig ist, simuliert allein schon eine Leistung, die sich allein der Überwindung des Schlafs verdankt.
So wird von klein auf gelernt, Schlaf zu überwinden. Schlaf hat nur einen Freund: Die Frage, warum man überhaupt etwas leisten soll. Man leistet, um etwas zu überwinden: Trägheit, Muße, die Zeit selbst. Leistung = Energie. Gemessen wird sie von Schulzeiten an in der Fähigkeit, in kürzester Zeit ein Maximum an Hausaufgaben und Trainingseinheiten zu erledigen. Um Zeit zu gewinnen, die unmöglich wieder an das Ausschlafen, an Trägheit und Muße verschwendet werden darf. Man kann nicht seine Energie für den gleichen Preis opfern, den es gekostet hat, sie zu ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Jeremy Wade ist der heißeste Newcomer der Berliner Tanzszene. Der New Yorker Bessie-Award-Gewinner zog im letzten Sommer in die deutsche Hauptstadt und war bald in aller Munde. In seinem Solo «Feed», das in der Berliner tanzfabrik uraufgeführt wurde, erwies Wade sich als begnadeter Performer. Zu sehen war ein Körper, der von Triebregungen durchpulst wird – und...
I am no xenophobe. The roster of non-British dancers that dominates the upper echelons of the Royal Ballet causes me no heart-ache whatsoever. However, my choice of Martin Harvey recognises a remarkable phenomenon: the phoenix-like resurgence of the British tradition of great dance actors, which he currently spearheads. The clarion call sounded this season when he...
To my mind, Narciso Medina is one of the most important choreographers working today. Based in Havana, trained in the unique genre of técnica cubana, Medina has gone on to incorporate everything from tanztheater to butoh into his unusual body of work. Medina has a theater in Centro Havana which he rebuilt with his own company – a group of excellent dancers which...
