Thüringenballett
Beim ThüringenBallett krachen Leidenschaften aufeinander. In «Tangos for the Affectionate» des Portugiesen Hugo Viera geht es weniger um originale Schritte als um Atmosphäre: Tango im nebligen Zwielicht der Städte und Gefühle. Gitter gliedern den Raum, kanalisieren Emotionen, trennen die Geschlechter; Licht durch ein hängendes Drahtgeflecht rastert die Aktionsfläche.
Zu klassischen Tangos, dem vom Maiskolben oder Piazzollas «Rinascerò» mit Milvas Stimmdramatik, und metallenen Schlägen erinnert sich der personifizierte Tango an Lebensblitzlichter, gibt die Stafette an eine Nachfolgerin weiter: Der Tango wird weiblich. Eine Dreiviertelstunde lang toben sich die 16 Tänzer so musikalisch wie ganzkörpervirtuos aus, in organischem Bewegungsfluss und stimmiger Komposition, rivalisierenden Trios und einem sujetgemäß ambivalenten Männerduett mit Evgeny Gorbachev als Pirouettenteufel. Im gedehnten Schlussduo voller Umflüge und Schleudern tanzt Martin Svobodnik als junger Mann den weiblichen Tango (Juliane Hlawati) zu entbehrlichem Lichtgeplänkel fulminant ein. Der Uraufführung folgt die Zweiteinstudierung: Entstand Davide Bombanas «Carmen» 2006 für Toulouse, so steht die athletische ...
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