tezuka
Wer war bloß dieser Osamu Tezuka? Unter Comic- und Manga-Fans genießt sein Name Kultstatus; man darf den Zeichner, der von 1928 bis 1989 lebte, ohne Übertreibung zu den einflussreichsten japanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts zählen. Das meint auch Sidi Larbi Cherkaoui, der sein neuestes Stück, das am Londoner Sadler’s Wells Theatre Premiere hatte, als Hommage an den auch im Westen populären Manga-Zeichner verstanden wissen will und es deshalb schlicht «TeZukA» nennt.
Mit Mangas kam Cherkaoui früh in Kontakt.
Die japanischen Bildgeschichten erlebte er als Jugendlicher am heimischen Fernseher, und als Kind der Popkultur zählt er Mangas – wenig überraschend – zu einer wichtigen Inspiration für seine künstlerische Entwicklung. Ihn hätten diese japanischen Animationen nicht nur wegen ihrer Kunstfertigkeit beeindruckt, sagt er, sondern auch wegen ihres philosophisch-humanistischen Gehalts. Viele Jahre später in Japan entdeckte er Tezukas Manga-Bücher und stellte fest, dass deren Helden die Protagonisten jener Manga-Filme seiner Jugend waren. Da stieß er auch auf den Namen Tezuka.
Umfangreiche Vorbereitung
Für «TeZukA» tauchte Cherkaoui in die japanische Kultur ein, beschäftigte ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz Oktober 2011
Rubrik: produktionen, Seite 12
von Klaus Kieser
Welcher noch lebende Choreograf wäre in der Lage, wie Anne Teresa De Keersmaeker 10.000 Menschen, verteilt auf fünf Aufführungen, dazu zu bringen, um vier Uhr morgens aufzustehen? Auf dem Weg zum Papstpalast von Avignon begegnet man mühsam erwachend den letzten Nachtschwärmern, die ihrem Bett entgegentorkeln. Und hat schon erste Erkenntnisse: Die Ratten dieser...
im november: paare
Tänzerpaare haben den Romantikbonus. Gerade im Ballett, in dem märchenhafte Paarkonstellationen die Sujets beherrschen, steigert das Wissen um die Beziehung der Protagonisten im wirklichen Leben das Interesse und die Identifikationslust des Publikums. Gibt es das tiefere Verständnis wirklich, das die magischen Beziehungen reiner Bühnenpaare
wie...
bochum: william forsythe
Vielleicht dieses oder doch etwas anderes – wer die Wahl hat, hat nicht die Qual, sondern die Lust, Kompetenzen zu erwerben, um sich als Tänzer zu entscheiden. Für diese Bewegung oder jene. Die unstillbare Lust, mit der William Forsythe an der Erweiterung der Potenziale des Tanzes arbeitet, eröffnet seinen Tänzern ungewohnte Freiheiten. Auch...