Tero Saarinen «Next of Kin»
Vilnius, Europäische Kulturhauptstadt 2009, ist stolz auf die Weltpremiere des neuen Stücks von Tero Saarinen. London und New York waren seine Nebenbuhler. Keine Geringeren. Die Erstaufführung von «Next of Kin» im litauischen National Drama Theater wurde vom Publikum nicht darum gefeiert. Der für seine visuelle Schönheit bekannte Saarinen entführte zu einer surrealistischen Reise ins kollektive Unbewusste. Seine Inspirationsquelle: Filme aus den 1920er und 30er Jahren.
So holzschnittartig auch repräsentieren seine sechs Tänzer verschiedenste Phobien.
Der Komponist Jarmo Saari agiert auf der Bühne hinter einem Vorhang. Die Schatten der beängstigenden Kostüme Erika Turunens und die expressionistischen Bewegungen ähneln Horrorfilmfiguren, hochstilisiert und darum bezaubernd. Jarmo Saari, live auf der Bühne, begegnet seinen Monstern. Mal kreuzen die Bestien seinen Weg, mal stehen sie hinter seinem Rücken, raunen, gestikulieren und versuchen ihn zu überwältigen. Das Beklemmende wird durch gräuliche Beleuchtung verstärkt – Lichtdesigner: der berühmte Finne Mikki Kunttu. Er schafft mehrdimensionale Räume, hängt Lichtwege in die Luft, deren Schatten wie schwarze Vorhänge den Platz in ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Dieser Mann verteidigte die wahre Kunst. Seiner Ansicht nach jedenfalls. «Ein erbärmliches Modell», empörte er sich, ein Monster, das «Schatten wie schwarze Schuhwichs-Striche» werfe. Und die Haut erst: nichts als ein schmutziges Etwas!
Der Mann war in guter Gesellschaft. Das Erscheinen der Dame, um die es ging, provozierte einen Skandal. Sie trug nämlich nichts...
Vermessen
Was misst das Kind vom Scheitel bis zur Sohle? Die Füße gerade, Fersen an die Wand, die Haare platt. Vom Scheitel? Größe wird immer ab der Sohle gerechnet. Von unten. Denn oben ist Krise: Haare sind nicht mitzurechnen. Die Lockenhöhe, der Widerspenst aus Haupthaar, der krönchenhaft geknotete Zopfbelag. Nichts da. Die Größe eines Menschen markiert die...
I have a simple working hypothesis: Promoting young work is good. It is less simple, though, to define what actually constitutes young work. Within the Anticorpi XL Network (an Italian network created by organisers of eight Italian regions to support young independent dance and performance artists) we consider “young” all those who have been choreographing for less...