Shit happens

Rui Horta: «SETUP» in Düsseldorf

Die Bühne ist ein schmaler Streifen zwischen zweimal drei Sitzreihen, mit einem Podium an einem Ende und einer Projektionsleinwand dahinter. Auf der schweben, zunächst, gemächlich Stühle durch die Luft. Später sind dort, zwischen hohen, hellen Wänden und an einem sandigen Strand, jene drei jungen Männer – Anton Skrzypiciel, Nicola Carofiglio, Bruno Heynderickx – in legerer Straßenkleidung zu sehen, die der Zuschauer zuvor 80 Minuten lang auf der Spielfläche live erlebt hat. Sie haben miteinander herumgeflachst und gealbert, sich angerempelt und Schabernack getrieben.

Gelegentlich erklommen sie das Podium, oder sie ließen sich auf Stühlen nieder. Sie husteten in ein Mikrofon, begatteten den Bühnenboden mit eks­tatischen Hüftbewegungen, bauten sich vor einzelnen Zuschauern auf und fixierten sie, forderten sie auf, ihre Plätze zu räumen und ihnen für kurze Augenblicke zu überlassen. Sie schwätzten, fragten, ob sie nicht ein wenig Bullshit anrichten sollten (als ob sie das nicht schon längst getan hätten), und schließlich bedankten sie sich namentlich bei fiktiven Zuschauern für ihr Kommen.
Weil all das weder auf einer normalen Theaterbühne noch auf dem schmalen Streifen zwischen zwei ...

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Tanz Oktober 2005
Rubrik: On Stage, Seite 42
von Jochen Schmidt

Vergriffen
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