serie master-macher: wanda golonka
Sechs Studenten pro Jahr kommen in den Genuss, in den Räumlichkeiten der Uferstudios im Berliner Wedding zu Choreografen zu reifen. «Sechs Studenten», sagt Wanda Golonka, seit dem Wintersemester 2013/14 Professorin am Master-Studiengang Choreografie, «das sind jedes Jahr sechs Tanzkünstler mehr zu den 3000, die es schon gibt in Deutschland». In der Kunst herrscht Gedränge, das spüren alle Neulinge, zumeist Ex-Tänzer, die hier nun zwei Jahre lang Zeit haben, sich Handwerkszeug und Handschrift zu erarbeiten, mit denen sie sich vom Gros der Mitstreiter unterscheiden.
Die Ausbildung wackerer Macher für Musicals, Stadttheater oder Shows ist nicht vorgesehen. Wanda Golonka wehrt gleich ab: «Nicht jeder kann ein Stadttheater ertragen.» Berlin, das keine Dreispartenhäuser kennt, wäre auch ein denkbar schlechter Ort für so etwas.
Was lernt man bei Wanda Golonka? Dass man wie sie in ihrer Zeit bei Folkwang und später als Tänzerin bei Pina Bausch kapiert, sich die eigenen Strukturen selbst zu schaffen. «Strukturiert sein», nennt sie das. Dafür muss man fragen: Was will ich? Wie kommuniziere ich meinen Willen? Wie bringe ich andere dazu, meinen Ideen zu folgen? Das ist eine Menge, und bei den ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: praxis, Seite 72
von Arnd Wesemann
Ihr Tanz ist Arbeit, stemmt sich gegen Widerstände und fliegt spielerisch leicht davon. Antje Velsinger, die am K3-Zentrum für Choreografie in Hamburg zuletzt ihr Stück «Haus, kein Haus» zur Uraufführung brachte, erkundet den Tanz in allen erdenklichen Dimensionen. «Ich sehe Bewegung nie isoliert, der Körper steht immer in Relation zu etwas anderem.»
Die...
ist still und leise von uns gegangen. Als wir uns 1973 bei Pina Bausch kennenlernten, war sie jung und wunderschön. Sie wurde zwar älter, zärtlicher, zerbrechlicher, aber blieb dabei stark und unglaublich schön. Eine kostbare Person. Faszinierend. Einzigartig. Eine Kämpferin, die wichtig für viele von uns war. Geredet hat sie gerne und gelacht noch viel mehr. Die...
Das berühmteste Ballett zu Musik von Frédéric Chopin ist sicherlich Fokines «Les Sylphides», auch wenn dafür die zarten Klavierstücke von Alexander Glasunow robust orchestriert wurden. John Neumeiers «Kameliendame» ist ebenfalls eine große Chopiniana, das puristischste Chopin-Ballett ist jedoch Jerome Robbins’ «Dances at a Gathering» von 1969 – dem zur Musik des...