Selbstbestimmt
Monika Gintersdorfer, Sie arbeiten mit zwei freien Gruppen: mit La Fleur und, seit fünfzehn Jahren, mit Gintersdorfer/Klaßen. Voraussetzung Ihrer Arbeit ist das Beantragen von Fördergeldern und die Zusammenarbeit mit Koproduzenten. An welche Grenzen stößt dieses Modell? Die Logik von Förderungen ist ihre zeitliche Gebundenheit: Man kann aus Förderungen keine Rücklagen bilden, weil jeder Cent innerhalb der Förderperiode ausgegeben werden muss.
Was tun? Die Stücke etwas teurer verkaufen, um Einnahmen zu generieren? Da ist ein Deckel drauf – die ausgehandelten Preise erhöhen sich nicht, nur weil es uns schon lange gibt. Wir brauchen also Fördergelder und verlässliche Koproduktionspartner bei den freien Produktionsorten. Kampnagel, FFT in Düsseldorf, HAU Hebbel am Ufer und das Pumpenhaus Münster sind häufig dabei, bei La Fleur seit vier Jahren auch MC93 in Bobigny und das Théâtre La Commune in Aubervilliers. Es geht um Vertrauen: Wenn wir denken, dass ein Projekt gut ist, versuchen die Partner es mit uns umzusetzen.
Sie arbeiten seit einiger Zeit auch mit dem Theater Bremen zusammen. Stadttheater können, anders als die freien Spielstätten, Produktionen komplett finanzieren, oft noch ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Tanz November 2020
Rubrik: Kooperationen, Seite 42
von Elena Philipp
Dare to say
Manche Tanzformate erreichen per Streaming mehr zahlendes Publikum, als die Macher je erwartet hätten. Jüngste Beispiele: Die digitale Verbreitung des Wettbewerbs um den «Emerging Dancer Award» (siehe S. 59) des English National Ballet, für die 2000 Tickets verkauft wurden, und die Live-Übertragung der ersten Saison-Premiere des Nederlands Dans Theater...
Ungewöhnlich ist Lisbeth Gruwez’ Tanzkunst schon immer gewesen. Seit ihrer ersten Choreografie, dem Solo «Forever Overhead» (2008), kennzeichnet ein Mix aus Explosivität und Risikofreude ihre Arbeiten. Längst hat sie sich aus dem künstlerischen Einflussbereich Jan Fabres herausgetanzt und ihre eigene Stimme gefunden. Mit den Jahren ist es ihr gelungen, ihre...
Als «geschlossene Begegnung» fand vom 18. bis zum 25. September das «Tanztreffen der Jugend» statt – nicht im sanierungshalber geschlossenen Haus der Berliner Festspiele, sondern in den Uferstudios im Wedding. Die Pandemiesituation forderte Veranstaltern und Jury ein hohes Maß an Flexibilität ab: Das neunköpfige Expertenteam um Bundeswettbewerbs-Leiterin Christina...