sacre wird 100
In der Tanzgeschichte gibt es eine Zeitrechnung vor und nach dem 29. Mai 1913. Die Uraufführung von «Le sacre du printemps», getanzt von Serge Diaghilews Ballets Russes in der Choreografie von Waslaw Nijinski, katapultierte die Tanz- und Musikwelt endgültig in die Moderne. Igor Strawinskys peitschend-perkussive Streicher und Nijinskis in Reihen, Rauten und Kreisen choreografierte «Bilder aus dem heidnischen Russland» trieben das blaublütige und geldadlige Publikum im Théâtre des Champs-Elysées zum Aufstand. Ob des lärmenden Tumults musste die Aufführung mehrmals unterbrochen werden.
Nijinskis Choreografie verschwand lange in der Versenkung, während die Musik die Konzertsäle in aller Welt eroberte. Rund um den Globus wird das «Sacre»-Jubiläum 2013 gefeiert: mit Uraufführungen, Wiederaufnahmen, Interpretationen, Revisionen – vom Solo bis zur Massenbewegung. Die wichtigsten Aufführungen im Überblick.
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2. Januar, Ulm: Roberto Scafati schmiedet den «Sacre» zu einem Zyklus mit Vivaldis «Vier Jahreszeiten» und einer musikalischen Uraufführung.
17. Januar, UC San Diego/USA: Marie Chouinard zeigt ihre handlungslose Fassung von 1993 für sieben Tänzer in zackenbewehrter ...
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Tanz Januar 2013
Rubrik: bewegung, Seite 4
von Franziska Buhre
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