roadmovie: exilantin
In ihrem Film «Auf der Suche nach Isolde» begibt sich die österreichische Filmemacherin Barbara Windtner gemeinsam mit der Tänzerin Ulrike Hager – sie hatte die Idee zu diesem Film – und der Körpertrainerin Monika Klietmann in Südamerika auf Spuren der österreichischen Ausdruckstänzerin Isolde Klietmann (1908 Marburg/Slowenien – 1996 Mendoza/Argentinien), die in den 1930er-Jahren vornehmlich in Linz gewirkt hat.
Isolde Klietmann, ausgebildet in Dresden bei Mary Wigman und in Wien bei Gertrud Bodenwieser, floh 1938 ihres jüdischen Mannes wegen nach Argentinien, wo es ihr gelang, ihren Tanz neu zu verankern. In dem als «Tanz-Roadmovie» angelegten Film spürt Barbara Windtner nicht nur in Mendoza ehemalige Klietmann-Schülerinnen auf, sondern dokumentiert auch Bewegungsrelikte und Weltanschauungen einer typischen Vertreterin des Ausdruckstanzes. Darüber hinaus spiegelt sie auch weibliche Eigenschaften, die Klietmann mit Ausdruckstänzerinnen in anderen klassischen Exilländern wie Israel oder Australien teilte. Die Rede ist vom Umgang mit dem Körpergedächtnis, vom Hineinhören in den eigenen Körper, vom Andenken an Gewesenes, dem Willen, zu bewahren, zu pflegen und weiterzugeben. All dies, ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: medien, Seite 62
von Gunhild Oberzaucher-Schüller
der direkte weg zu tanz____________
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natasha hassiotis ist studierte Juristin und Tanzwissenschaftlerin und seit Anfang der 1990er-Jahre u.a. auch für tanz als Kritikerin unterwegs. Wer so viele Gespräche wie die griechische Journalistin geführt hat, sitzt irgendwann auf einem Berg von Material, das sein Verfallsdatum überschritten hat. Sollte man meinen. Aber die Lektüre von «Great Choreographers –...
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