Reiselust
Alle ICE-Reisenden kennen den Bahnhof Hamm/Westfalen, wo westund ostwärts fahrende Doppelzüge entkoppelt werden. Der Ort an sich ist freilich keine Attraktion. Trotzdem organisierte die Kulturstiftung des Bundes (BKS) hier vor fünf Jahren die erste Gastspielwerkstatt und damit den Start ihrer «Tanzland»-Initiative: Das Projekt fördert Partnerschaften zwischen freien oder festen Ensembles und den Theatern, die INTHEGA e. V. angehören, der etwa 400 Mitglieder zählenden «Interessengemeinschaft der Städte mit Gastspielhäusern» im deutschen Sprachraum.
Was Größe, Etat und Programm betrifft, sind diese Häuser höchst unterschiedlich zugeschnitten. Aber vielen gemeinsam ist: Mit zeitgenössischem Tanz haben sie ihr Publikum selten bis gar nie in Berührung gebracht. Umso interessanter ist das «Tanzland»-Angebot, und so kamen schon in der ersten Runde über zwanzig Kooperationen zustande, an denen Theater von Bremerhaven bis Fürstenfeldbruck beteiligt waren. Die anreisenden Gäste wiederum vertraten höchst unterschiedliche Stil-Positionen zwischen Ballett-Ästhetik und minimalistischen Spielarten.
Die Initiative erwies sich als so erfolgreich, dass sie im März 2021 mit einem zweiten und dieses ...
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Tanz Mai 2021
Rubrik: Tanzland, Seite 36
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Staßfurt zum Beispiel. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Magdeburg und Halle gelegen. Um die 25 000 Einwohner, historische Stadtmauer, Tierpark, ein hübsch restaurierter Wasserturm und die behäbig dahinströmende Bode, eher Flüsschen als Fluss. Ein Städtchen mit großer Vergangenheit, weil Geburtsort des Kalibergbaus. Davon kündet eine Senke in der Ortsmitte: Wo...
Unser aller Köpfe sind bevölkert von Geschichten, Bildern und Figuren aus Legenden, Märchen, Opern, Hollywood und Bollywood. Bei manchen Zeitgenossen kommen noch Motive aus der Tanzgeschichte hinzu. Emanuel Gats «Lovetrain 2020» ist nun eine Einladung zum Eintauchen in die Opulenz unserer persönlichen Archive. Dabei schwebte dem Choreografen eine Art modernes...
Ein Erdling schraubt sich vom Liegen ins Sitzen ins Stehen. Schwefelgelb leuchtet der Horizont, während sich die Silhouette erst in den Raum hineinfräst und dann zusammenknickt, um alle Energien im Buddha-Sitz zu bündeln. Vielleicht sechzig Sekunden später tauchen drei Grazien auf, wie einst die Nymphen in Nijinskys «L’Après-midi d’un faune». Schwarzblau schimmert...