Letters From Tentland
Sie sind offenbar nichts Besonderes im Iran, die kleinen, konisch zulaufenden Zelte, die überall, in Städten, neben Straßen, am Strand aufgeschlagen werden und gleichermaßen als Zuhause, als Freizeit-Oase und weibliches Séparée dienen. Auf den großformatigen Bildern, mit denen das Stück beginnt, sehen ihre Binnenräume weit aus, mehr Vision als Wirklichkeit. In einer Reihe dicht an der Bühnenrampe wirken sie dagegen wie eine Phalanx. Nur schwach erkennt man hinter kleinen fensterartigen Öffnungen Gestalten.
Die Töne aber, einzelne Klopfzeichen und Rufe, die nach einer Weile zu hören sind, vereinigen sich zu einem schrillen Crescendo, das die Wände der Zelte durchbricht und im großen Konzertraum der Vahdat-Hall in Teheran vielstimmig widerhallt.
Öffnung heißt das Zauberwort, mit dem das diesjährige Fadjr-Festival noch stärker um die seit einigen Jahren steigende Aufmerksamkeit werben will, wie der Minister für Kultur und religiöse Führung Ahmad Masjed-Jamei in seiner Grußbotschaft unterstrich, eine Geste, deren politisches Kalkül in den Tagen der Kriegsspekulationen eine zusätzliche Bedeutung erhält. Noch mehr internationale Produktionen als bisher waren eingeladen, Regisseure und ...
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