Philippe Saire
Philippe Saire
«Il faut que je m’absente»
Funkelnde Glühbirnen, Strass und Pailletten. Pfennigabsätze, ein Zylinder, falscher Rauch und lange rosa Plüschohren … Auf den ersten Blick liegt der Titel etwas daneben: «Il faut que je m’absente» – «I really have to go now». Was soll das Ich («… je m’absente») in all dem Glamour? Und was soll dieses zögerliche, unentschuldigte Verschwinden («Il faut …») in einem wirklich festlichen Stück? Und das ist es, im besten Sinn des Worts.
Das neue Opus der Cie Philippe Saire spielt mit dem Vergnügen: Die Lichter glitzern, das Publikum schmunzelt, und die sechs Tänzer scheinen sich köstlich zu amüsieren.
Seit 2006 widmet sich Saire dem Thema der Unterhaltung. «Il faut que je m’absente», der zweite Teil einer Trilogie, die am zwanzigsten Geburtstag der Lausanner Kompanie ihren Anfang nahm, soll ein «amüsantes Stück» sein, gespickt mit «galligem Humor». Tatsächlich folgt eine Attraktion nach der anderen. Ein Moderator wippt im Bann der Scheinwerfer mit den Hüften, ein Paar übt sich im Stepptanz. Zwei Gogo-Girls assistieren einem Zauberer, der jemanden zum Verschwinden bringen will … Verschwinden, das ist das Leitmotiv. In «Il faut que je m’absente» ist ...
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