Petit pas
Ein freundlicher Feiertagnachmittag im Juni. Noch zeigt sich Wien von seiner besten Frühsommer-Seite, wenn die Sonne die Stadt wärmt, aber noch nicht grillt. Auf den Screens der Straßenbahn läuft ein Werbespot für eine Ausstellung des Technischen Museums über Roboter und Künstliche Intelligenz. «Tanzen sie wie wir?», blinkt es. Mit Blick auf das bevorstehende Treffen ist die Frage leicht mit einem – typisch wienerisch ablehnenden – «Na sicher!» zu beantworten.
Die erste Station südlich des heutigen Hauptund ehemaligen Südbahnhofs heißt – nach dem berühmten Wiener Individualpsychologen benannt – Alfred-Adler-Straße. Gleich in der Nähe wohnen die Ballerina des Wiener Staatsballetts Rebecca Horner und ihr Lebenspartner, der Tänzer und Choreograf Andrey Kaydanovskiy in einem der vielen modernen Wohnbauten mit erschwinglichen Mieten, die die Stadt Wien als «Sonnwendviertel» hat bauen lassen, als sie ab 2009 den alten Südbahnhof abgerissen und als Hauptbahnhof neu errichtet hat.
Jetzt ist das eine attraktive Gegend mit luftig gestalteten Wohnblöcken, in der sich das Paar mit seinen zwei Kindern Ruby (10) und Romy (3) angesiedelt hat. Eine echte internationale Wiener Familie ganz im Sinn ...
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Tanz Jahrbuch 2021
Rubrik: Unterwegs, Seite 69
von Helmut Ploebst
Da sage noch einer, in Frankreich hätten sie keinen Sinn mehr für Romantik. Dabei macht die von Charles Garnier erbaute, 1875 eröffnete Opéra, Hort von «Schwanensee», «Giselle» und «Phantom»-Fantasien, Furore im queeren Pop-Geschäft. Und das kam so: Erst gab es die Musik, aufgehängt am Liebesdrama Dante Alighieris mit seiner Beatrice, dann trat ein Filmregisseur...
Ein intensiver, forschender, fast brennender Blick in die Augen – dann wirft sie den Kopf voller Schmerz zur Seite und wenig später auch er, in die andere Richtung. «Nachtmerrie» ist nur ein kurzes Duo, aber wieder gibt es bei der Uraufführung am Stuttgarter Ballett so viel Neues in Marco Goeckes Bewegungssprache, für deren Bezeichnung man sich deutschlandweit auf...
Die Covid-19-Pandemie ist zu einer Tragödie für die Welt geworden, auch für die Welt des Tanzes. Von April bis Juni 2020 waren alle Theater geschlossen, Aufführungen wurden abgesagt, Wettbewerbe und Festivals verschoben. Die Tänzer und Tänzerinnen trainierten wie überall via Zoom – und, wichtig, ihre Gehälter wurden weitergezahlt. Im Juli 2020 gingen...