Osnabrück: «Unter einem Himmel»
Die Macht der Klänge unterschiedlicher Stile und Kulturen hat den Osnabrücker Tanzchef Mauro de Candia zu seinem neuesten Werk inspiriert. «Unter einem Himmel» heißt der dreiteilige Tanzabend, der als Reise zu verschiedenen Stationen angelegt ist. Der Fokus liegt auf Kontrasten – musikalisch wie choreografisch. Das Ganze ist ebenso unterhaltsam wie dramaturgisch geschickt arrangiert. Eine «Reisende» (Saskia de Vries) sorgt pantomimisch, wortreich und immer ein wenig skurril für die Überbrückung der Umbaupausen.
Zudem führt sie das Publikum von einer Etappe zur nächsten und knüpft so die Verbindung zwischen der Welt des Zuschauers und der Welt des Theaters.
«Branco» heißt die erste Station, das italienische Wort für Herde. Und wie eine Herde agieren die Tänzer auf der leeren Bühne. In uniformes Blau gekleidet, finden sie zusammen und stieben wieder auseinander. Alles ist ununterbrochen in Bewegung, mal ekstatisch schnell, mal zeitlupenartig, aber immer getrieben von den aufwühlenden Geigenklängen des serbischen Komponisten Félix Lajkó, die zwischen jagend und klagend das Tempo extrem variieren.
In krassem Gegensatz dazu steht anschließend «In Transit», das Keith Jarretts berühmtes ...
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Tanz März 2018
Rubrik: Kalender, Seite 42
von
Balletteleven mögen zwar Spagat und Entrechat beherrschen, aber ihre Psyche ist längst nicht so beweglich wie der Körper. Denn je länger junge Tänzerinnen und Tänzer an der Stange üben und ihre motorischen Fähigkeiten perfektionieren, umso rigider wird ihre Psyche. Wer Musik studiert, lebt jedenfalls viel lockerer.
So lautet das Ergebnis einer Studie...
Newcomer
Valentine Colasante
Sie hat Temperament, eine starke Präsenz, einen soliden und strukturierten Stil: Valentine Colasante, 28 Jahre alt und schon erstaunlich profiliert, ist neue Danseuse Étoile des Pariser Opernballetts. Ernannt wurde sie von Generaldirektor Stéphane Lissner und Ballettchefin Aurélie Dupont anlässlich einer «Don Quixote»-Aufführung in...
Diese Truppe muss man einfach lieben. Sie singen, spielen und tanzen mit einer Energie, die umwerfend ist. Musik mit vitalen afrikanischen Wurzeln verbindet sich mit Mozarts «Requiem» und verwandelt es in eine beinahe fröhliche Totenfeier. Die Körperpräsenz der farbigen Musiker spricht durch die zuckenden Bewegungen ihrer Tradition. Und die Sopranistin Nobulumko...