Oral History
Das Buch «Tanz verstehen» über die Schweizer Tanzkritikerin Ursula Pellaton ist bereits erschienen (tanz 2/21). Seit Dezember ist nun auch ein über dreistündiges Gespräch mit ihr auf der SAPA-Website, der Plattform des Schweizer Archivs für die Darstellenden Künste, aufgeschaltet. Streng genommen ist es kein Gespräch, denn die Interviewerin, die Tanzwissenschaftlerin Angelika Ächter, wirft nur hin und wieder eine Frage ein, in der Absicht, den Erzählstrom der Protagonistin am Laufen zu halten.
Pellatons Erinnerungen an ihr Leben und ihre Arbeit als Tanzkritikerin und Dozentin für Tanzgeschichte fließen leicht dahin; sie wechseln von persönlichen Erinnerungen an ihre Kindheit und Studienzeit zu Reminiszenzen an Aufführungen und Begegnungen mit Tanzschaffenden. Sie bilden einen weiteren Meilenstein im Rahmen des «Oral History»-Projekts, namhafte ältere Schweizer Tanzpersönlichkeiten und deren großen Erfahrungsschatz zu dokumentieren.
Auf über 50 Jahre Tanz kann Ursula Pellaton, die 1946 in Zürich geboren wurde, zurückblicken. Als jahrelange Tanzkritikerin für zwei Zürcher Regionalzeitungen hat sie nicht nur die Entwicklung der nationalen Tanzszene, sondern auch diejenige der ...
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Tanz März 2022
Rubrik: Praxis, Seite 64
von Maya Künzler
Biografie
TANAQUIL LE CLERCQ
Sie war schön, klug und geistreich, engagiert und eine der besten Balletttänzerinnen ihrer Zeit. Muse und Ehefrau George Balanchines, zugleich von Jerome Robbins verehrt. Dann der Schicksalsschlag: Mit nur 28 Jahren erkrankt sie an Kinderlähmung und kann fortan nicht mehr laufen. Und nun zeigt sich ein Wesenszug, der ebenso fasziniert...
Kein einfaches Thema, auch wenn der Titel das Gegenteil signalisiert. «Corpus» nennt Silvana Schröder ihr Ballett in einem Akt, zu dem sie sich u. a. durch einen Besuch der Ausstellung «Körperwelten» inspirieren ließ. Indes, es ist nicht das Anatomische allein, das sie in diesem Zusammenhang interessiert, auch wenn sich erst einmal etwas herzförmig Geformtes auf...
Die Rue de Montorgueil ist eine teilweise verkehrsberuhigte Einkaufsstraße im Zentrum von Paris. 1878 malte Claude Monet das bunte Treiben in der Gasse, die heute gesäumt ist von Feinkostläden, Restaurants und kleinen Boutiquen. Am Eingang der Straße steht ein Kastenwagen, Mathilde, eine junge Frau im Sommerkleid, steigt aus, in der Hand einen Ghettoblaster. Ein...