Newcomer: Miquel Martínez Pedro

«Ich liebe Düsseldorfs Sonne.» Interview im Herbst 2020: Miquel Martínez Pedro spaziert durch Düsseldorf, sitzt irgendwann wohl auf einer Bank, ich immer mit dabei, per Videokonferenz.

Jedes vorbeifahrende Auto erzeugt ein Soundgewitter auf meinem Computer, auf dem wackelnden Bild sind die Nasenlöcher des Tänzers größer als seine Augen – aber hey: Martínez Pedro kommt aus dem sonnensatten Valencia, wer will ihm da das rare Himmelsfunkeln im verregneten deutschen Oktober verwehren und eine Indoor-Konferenz erzwingen?

Martínez Pedro ist mit seinen 18 Jahren das Küken beim Ballett am Rhein, dem nunmehr Demis Volpi vorsteht. Der hat ihn direkt von der Schule weg engagiert, dem Tanzkonservatorium in Valencia. In Volpis – so Corona es will – kommender Uraufführung «Geschlossene Spiele» nach Julio Cortázar soll der Youngster prompt ein rebellisches Hühnchen spielen, das partout nicht verspeist werden will. Er ist viel besetzt in dieser Spielzeit, tanzt Hans van Manen, Sharon Eyal, natürlich die Sachen vom Chef, der von ihm sagt: «Er ist einfach ein wahnsinnig magnetischer Künstler.» Tatsächlich ist Martínez Pedro so einer, bei dem das Hirn für ein paar Sekunden lang nur noch stumpf «Wow» ...

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Tanz Dezember 2020
Rubrik: Side Step, Seite 16
von Nicole Strecker

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