Mustafa Kaplan/Filiz Sizanli
Mustafa Kaplan war Ingenieur, Filiz Sizanli Architektin in Istanbul. Ich erwähne das, obwohl ich hoffe, dass sie von nun an nicht immer so vorgestellt werden. Man sieht es natürlich. Nicht plakativ wie die Faust aufs Auge oder als Running Gag. Es engt auch ihren Blick nicht stilistisch oder thematisch ein. Ich bin versucht zu sagen: Das unterscheidet sie positiv von allen Bühnenkünstlern, die nichts außer ihrem Bühnenhandwerk gelernt haben. Kaplan und Sizanli können sich bewegen, sprechen und spielen, nicht zu vergessen die schönen Singstimmen.
Mit Technikern und Set Designern reden sie sowieso auf Augenhöhe. Sie sind Intellektuelle, die ihre kindliche Naivität nicht verloren haben, sondern anzapfen – konterkariert durch Abstraktion, unterbrochen von fast realistischen, oft subtil gewalttätigen Bildern. Ihr surrealer Humor ist mit eigenartiger Ernsthaftigkeit grundiert. Unter dem Namen Taldans haben sie sich eine Handvoll Stücke choreografiert, deren hervorstechendstes Merkmal die ver-rückte, endlos assoziationsreiche Realitätsspiegelung ist.
Filiz Sizanli und Mustafa Kaplan sind äußerst biegsame Märchenerzähler, die die Perspektive durcheinander bringen und vertraute Formen aus dem ...
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die zeit vergeht. daran ist nichts zu ändern. zeitkunst ist vergängliche kunst. augenblickskunst.
unwiederholbare tanzkunst. manchmal beklagt man dies in einer gesellschaft, die bücher, partituren, kunstwerke, filme sammelt, nur tanz nicht sammeln kann.
aber auch bücher existieren nur im moment der lektüre, kunstwerke nur im augenblick des betrachtens.
woher die...
Although dancing is associated worldwide with innovation, the number of dances that are worth seeing twice is diminishing as rapidly as the honeybee population. It’s as if choreographers under 30 were never themselves members of paying audiences. And so it has been up to the dancers to keep outstanding choreography going. This year, Suki Schorer’s painstakingly...
Wir treffen uns in einem Café, das in der Wiener Kulturszene nicht unbedingt als schick gilt. Dort gibt es einen Tisch, an dem man gut im Raum integriert, aber doch geschützt und für sich sitzt. Zufallsbegegnungen und die daraus resultierenden Ablenkungen sind unwahrscheinlich. Gut so. Wir haben beide nur wenig Zeit.
Im Kaffeehaus wurden einst ganze Tage verbracht....