Mourad Merzouki: «Terrain vague»
Frankreichs Trabantenstädte leiden unter Isolation und Bandenkriegen. Noch immer kämpfen die HipHopper gegen das Image vom potenziellen Gewalttäter, der sich im Tanz abreagiert. Längst verkörpern sie das Gegenteil von Abschottung und haben auch letzte Berührungsängste verloren, wie es auf dem Festival Suresnes Cités Danse in Ohr und Auge sprang. Die Kompanie Trafic de Styles spielt in «Spécimen» ein absurdes Kabarett. Farid Berki berichtet, wie er in China mit gestandenen Akrobaten der Pekingoper kreierte.
In Mourad Merzoukis «Terrain vague» narrt eine Schauspielerin Tänzer und Artisten. Der Zugewinn an künstlerischer Freiheit ist gewaltig. Schon will er mehr, hat eine Zusammenarbeit seiner Kompanie Käfig mit dem Symphonieorchester von Lyon im Auge. Das Paradox: «Terrain vague» erzählt vom Verlust der Freiheit. «Eine gewisse Nostalgie verbindet mich mit dieser Art von Brachland, wo jeder ganz und gar frei ist zu bauen, zu zerstören, zu spielen, zu kreieren.» Oasen in einer urbanen Landschaft, die an sich selbst erstickt. Merzouki war nie ein Breaker ohne Durchblick nach draußen. Mit sieben Jahren nahm er seine ersten Lehrstunden in einer Zirkusschule, und er blieb dabei, bis er ...
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