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Yasmeen Godder: «See Her Change»

montpellier: yasmeen godder «see her change»

Theatralität, Rätsel, Querverweise: Auch Yasmeen Godders jüngste Kreation «See Her Change» trägt in Bewegung und Stil die unverkennbare Signatur ihrer Schöpferin. Diesmal allerdings getanzt von einem Trio, das von der magnetisch präsenten Godder selbst angeführt wird, deren Ausstrahlung weder mit Schönheit noch mit Technik zu tun hat: Es ist ihre scharf konturierte, unergründliche, bisweilen ätherische Bühnenpräsenz, in der sich Willensstärke ebenso manifestiert wie blitzgescheiter Verstand.


«See Her Change» wirkt wie ein sorgfältig kalkulierter und dennoch locker gefügter Prozess. So bleibt Raum für Widersprüchliches, auch für die eine oder andere wilde Einlage, die auf Godders persönliche Lesart des «politischen Körpers» verweist.
Zu Beginn sitzt eine Figur an einem schäbigen Schminktisch, umgeben von diversen Requisiten, darunter Perücken in grellen Farben. Godder probiert einige davon an. Die Mitspielerinnen – Dalia Chaimsky und Shuli Enosh – tun es ihr gleich, scheinen dabei besessen vom (Kunst-)Haar als Erweiterung des Selbst und signalhaftem Kommunikationsmittel. Dann erhebt sich Godder, um – ganz offensive Verführerin – nach ein ...

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Tanz Juli 2013
Rubrik: kalender und kritik, Seite 41
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