Mensch oder Schwan?

Tänzer sind die beste Öffentlichkeit. Und brauchen trotzdem potente Partner. In Frankreich hat das einen schlechten Ruf. Thomas Hahn über Public Private Partnership

Tanz - Logo

Wohl in keinem anderen Land sind sich die Welten der Kunst und der Wirtschaft traditionell so spinnefeind wie in Frankreich. Hier verbringen Künstler den größten Teil ihrer Zeit damit, sich durch den Dschungel der Subventionstöpfe und Formulare zu kämpfen. So haben sie vor allem erlernt, sich in einer Sprache anzubieten, die in den Ohren der Kulturinspektoren des Ministeriums wohl klingt. Doch der Motor stottert. Laut einer 2004 erstellten Studie nimmt die Anzahl choreografischer Kreationen zu, doch ihre jeweilige Lebensdauer nimmt stetig ab. Heute kreiert, morgen schon wieder eingemottet.



Ausdauer. Dass man nicht nur Theaterinszenierungen, sondern auch choreografische Kreationen in einer Stadt über Wochen spielen kann, das will künftig Angelin Preljocaj in Aix-en-Provence beweisen. Das Théâtre national de Chaillot hat bereits begonnen, so populäre Choreografen wie José Montalvo, den Tanzdirektor desselben Hauses (natürlich reiner Zufall ...), über längere Strecken als die üblichen ein bis vier Aufführungen auf den Spielplan zu setzen. Selbstbewusstsein ist die beste Verkaufsförderung. Denn was sich nicht ins Schaufenster stellt, das braucht auch niemand zu vermarkten. Dasselbe ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Februar 2005
Rubrik: Das Image des Tanzes, Seite 36
von Thomas Hahn

Vergriffen
Weitere Beiträge
Jenseits

Im Kino: Sie ist blind, und sie ist eine Tänzerin, die beste im Pavillon der Pfingstrose. Zwischen hohen Trommeln stehend, zeichnet sie mit den langen Ärmeln ihres Kleides die Wege zugeworfener Bohnen nach, in weichen Schwüngen zuerst, dann als peitschende Hiebe, bis sie in einem Furioso von Farben und Flugbahnen fast ganz verschwindet. Tatsächlich ist Mei,...

www.tanztheater-global.com

www.tanztheater-global.com hat keinen üblen Anspruch. Auf der ganzen Welt tanzen und doch zu Hause bleiben und Internet schauen. Neulich im Berliner Dock 11 zeigte die Gründerin von Tanztheater Global, Be van Vark, folgenden Digi-Tanz: Die Kamera kreist durch ein schäbiges Zimmer, immer um die eigene Achse herum, und die Tänzer liegen, stehen, fallen bei jeder...

Wie schön!

Für den Außenstehenden bedeutet Tanz alles Mögliche. Er denkt ihn sich klassisch oder sportlich, feierlich oder artistisch, künstlerisch oder karnevalesk – Tanz gibt es im öffentlichen Bewusstsein nur in solchen Bruchstücken. Anders als in der Literatur, wo sich verschiedene Genres unter dem Dach von Buch und Verlag in Buchläden, Bibliotheken und Internet gar ...