maria nilsson waller

maria nilsson waller

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In Irland spielt Landschaft traditionell eine wichtige Rolle in allen Kunstformen. Immer wird das Verhältnis zwischen äußerer, physikalischer und innerer, emotionaler Landschaft befragt. Landschaften als Umgebung, egal ob ländlich oder urban, können schöpferisch beflügeln, aber auch lähmen. Die in Dublin wohnende schwedische Choreografin Maria Nilsson Waller begnügt sich nicht mit Irlands Landschaften, sondern reist zu den äußersten Winkeln der Erde.

Ihr Stück «Last Lands» von 2012 ist von der Region Marie-Byrd-Land im Westen der Antarktis sowie der Wüste Bir Tawil in Ostafrika inspiriert – den letzten beiden Landstrichen, die von keinem Staat der Erde territorial beansprucht werden. Während in der übrigen Welt Staaten permanent um Vorherrschaft ringen, wirft Nilsson Waller einen Blick in die leere Ödnis jener zwei vergessenen Regionen. «Last Lands» bildet mit den Stücken «Founder» (das den Meeresgrund vermisst) und «Stream» (eine Kartografie von Nilsson Wallers persönlicher Kindheitslandschaft im Norden Schwedens) ein thematisches Triptychon.

Obwohl Maria Nilsson Waller schon etliche Jahre als Choreografin arbeitet, hat sie erst beim diesjährigen «Dublin Dance Festival» mit dem ...

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Tanz Jahrbuch 2015
Rubrik: die hoffnungsträger, Seite 181
von Michael Seaver

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