Maria Campos / Guy Nader

Tanzakteure mit den besten Aussichten

Auf dem abgegrasten Feld der Stile, auf dem viele Choreografen zurückkehren zu Bewährtem, fallen die Erfinderischen auf. Und das libanesisch-spanische Choreografenpaar Guy Nader und Maria Campos, das in Barcelona ein eigenes Ensemble leitet (darin auch selbst tanzt), hat mittlerweile nicht nur dort ganz eigene, eigenartige choreografische Pflänzchen aufgezogen – in dieser Saison zum Beispiel auch wieder am Mainzer Staatstheater. Tänzerinnen und Tänzer müssen sich bei Nader/Campos Herausforderungen weit jenseits des Bewegungsrepertoires des klassischen oder auch modernen Tanzes stellen.

Turnerisches ist dabei, geradezu Artistisches, das Spiel mit der Schwerkraft wird auf die Spitze getrieben, und Tänzerkollegen müssen diejenigen sichern, tragen, auffangen, die jeweils zu Höhenflügen und Balanceakten starten.

Stücke der beiden Choreografen haben einerseits die erfrischende Sachlichkeit von «dancers at work», erzählen andererseits durchaus etwas über menschliche Gemeinschaften. Erzählen von Vertrauen unter anderem, denn oftmals nimmt einer Anlauf und springt gleichsam blindlings los, lässt sich kippen, ins Nichts stürzen. Rechtzeitig müssen dann Kollegenhände da sein. Kein Solist ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Jahrbuch 2018
Rubrik: Hoffnungsträger, Seite 167
von Silvia Staude

Weitere Beiträge
Runder Tisch Tanz Berlin

In der Hauptstadt ist dieses Jahr mächtig was geboten: Die experimentierfreudige Tanzfabrik wird 40 Jahre alt, das internationale Festival «Tanz im August» 30, die Anstifterin des allgemeinen Tanzfortschritts, Nele Hertling, kriegt den «Deutschen Tanzpreis», und das Staatsballett mit Johannes Öhman und Sasha Waltz eine neue Intendanz. Klingt doch super, oder? Na...

Katerina Andreou

«I was very into it and never really part of it», so beschreibt Katerina Andreou ihre Beziehung zum Ballett- und Klavierstudium, dem sie sich bis Anfang 20 widmete. Dieses Teilhaben aber nicht Teilsein hat sie beibehalten. Nicht umsonst heißt ihr letztes Stück «BSTRD»: ein Bastard ohne Vokale, ein Körper ohne Seele. Was gehört zu mir? Was kann ich mir aneignen?...

Farah Deen

Leicht ist es keinesfalls, auf zwei Hochzeiten zu tanzen, aber die 28-jährige Farah Deen versucht es trotzdem. Eigentlich ist sie auf Urban Dance spezialisiert, aber sie wagt auch Ausflüge ins schwierige Terrain des zeitgenössischen Fachs. Im Dezember des Vorjahres zeigte sie in ihrer Heimatstadt Salzburg die Uraufführung ihres ersten Solostücks «the Sky above, the...