Marco Santi: "Silber"
«Welcome to an unforgettable evening of your life.» Angelika Thiele verspricht dem Publikum hüftwackelnd nicht zu viel, denn bevor die eigentliche Show beginnt, gilt es erst mal Abstand gewinnen von einem Theater, wie es für gewöhnlich auch in Osnabrück praktiziert wird.
Noch hat man ihren hingehauchten Ratschlag «Don’t take everything too serious» im Ohr, da sieht sich der Zuschauer von Kristian Breitenbach auf einen Thron gehievt, der, über und über mit Silberfolien beklebt, an die New Yorker «Factory» erinnert – und macht, sich ganz mit Eric Emerson identifizierend, von ihm mit der Kamera ein Bild. Schließlich darf nicht ein einziger Augenblick verloren gehen, und außerdem hat jeder Mensch sein Recht, «15 Minuten weltberühmt zu sein». Andy Warhol macht’s möglich und Marco Santi führt den Beweis.
Dem «Superstar» und Profi-Vermarkter seiner Person hat der Choreograf sein neues Tanzstück gewidmet, und der 20. Todestag Andy Warhols scheint ihm «genau der richtige Zeitpunkt, Silber zu denken», um einen der Schlüsselsätze aus seiner Pop-Ästhetik zu zitieren. «Silber» nennt denn auch Santi seine Performance, die den Besucher vorbei an der eindrucksvoll von Vit Barták travestierten Liza ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen
Neu auf Dvd: Tänzer-Kamikaze. Die zwei haben sich in Position gebracht, die Initiation kann beginnen. Der Greise weist den Jungen in die Geheimnisse der Männlichkeit ein, gibt mit angsteinflößendem Pathos schamanistische Weisheiten von sich. Der Junge steht mit nacktem Oberkörper da, zittert. Sein knochiger Leib glänzt. Der ihn umgebende Raum ist vollkommen rot:...
Zur Familie Taglioni hat Gunhild Oberzaucher-Schüller einen Materialienband herausgegeben. Er wird eröffnet von einer Todesanzeige Filippo Taglionis. Das mutet zwar «bizarr» an, wie sie in ihrem Vorwort einräumt, – doch spiegelt sich in ihr die außergewöhnliche Stellung dieser Tänzer- und Choreografenfamilie im Europa des 19. Jahrhunderts, die durch namhafte...
Warum anerkennt das Finanzamt nicht die für meinen Berufsstand als Tanzpädagogin typischen Ausgaben (Berufskleidung, Tonträger und Fachliteratur)? Liegt es daran, dass es für das Finanzamt trotz eines Diplomstudiengangs kein Berufsbild des Tanzpädagogen gibt? Sind denn anerkennbare Ausgaben nur die, die in entsprechenden Broschüren der Industrie- und Handelskammer...