Marco Goecke «Le Chant du Rossignol»
So viel Stuttgart wie beim «Strawinsky-Projekt III» war selten auf Sachsens Bühne. «Le sacre du printemps» von Glen Tetley wird im Stuttgarter Bühnenbild aufgeführt, mit einem grandiosen Alexander Zaitsev als Anführer des Himmelfahrtskommandos. Bridget Breiner tanzt aller Wahrscheinlichkeit nach wieder die Novizin in «The Cage» und macht einem als «Giselle» des Leipziger Balletts schlagartig bewusst, dass Jerome Robbins hier nichts anderes modifiziert als den zweiten Akt mit den männermordenden Wilis.
Und eine Uraufführung steuert mit «Le chant du rossignol» Marco Goecke bei – einer der beiden Hauschoreografen des Stuttgarter Balletts.
Die enge Anbindung des Leipziger Balletts ans Stuttgarter ist wenig überraschend. Schon Uwe Scholz stammte aus John Crankos Talentschmiede. Auch sein Nachfolger, Paul Chalmer aus Kanada, hat einige Jahre in Stuttgart getanzt – und sich mit dem mehrfachen Engagement von Goecke insofern rückversichert, als der für die notwendige Repertoire-Erneuerung sorgt. So reüssierte Goecke 2007 mit einem Shakespeare-«Sonett», und 2008 begeisterte er im Rahmen des Ballettabends «Bach tanzt!» das Pub-likum mit «Suite Suite Suite».
Und zu dessen Abschied lässt ...
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