Lust auf Gefühl
Eine Frau klammert sich an eine Tischkante, mobilisiert alle Kräfte. Jede Sekunde scheint eine Ewigkeit. Sie reißt den Tisch hoch, baumelt daran wie an einer Felsklippe, stürzt ab. Für den Betrachter blitzen unzählige Bilder aus allen möglichen Geschichten und Genres im Kopf auf. Action, Katastrophen, Reality. Im nächsten Augenblick eine ungeheure Soundexplosion, die alles in die Luft fliegen lässt. Splittern, Bersten, Salven von Schüssen. Die Darsteller gehen in Deckung – unter den Tisch.
Übrig bleiben Rauchschwaden, die sich sehr langsam verziehen. Tödliche Stille. Am rechten Bühnenrand taucht eine Frau auf. Sie kniet weinend in Trümmern, vielleicht, die letzte Überlebende einer Katastrophe, sucht etwas, was es nicht mehr gibt. In der Mitte wird eine Gestalt sichtbar. Mühsam zieht sie sich am Boden entlang, ringt sterbend um Worte, Laute. Der Blick heftet sich an beide Figuren wie Bruchstücke von Geschichten.
Wie ein Action-Film ist das neue Stück der jungen Choreografin Mette Ingvartsen «Why We Love Action» aufgebaut, mit einem entscheidenden Unterschied: es folgt nicht der Logik einer Geschichte, sondern allein Effekten und Affekten. Aus Bildern, Sounds und Charakteren ...
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Eine Frau im Dunkeln. Unsicher und verhalten, verängstigt. Auf der Flucht, auf der Suche nach einem Versteck, das ihr die kahle Ebene nicht gewährt. Ein paar Schritte nur trennen sie von der ihr nachsetzenden Gestalt, einem Verehrer, vielleicht auch dem Ehemann. Er ist ihr hart auf den Fersen, wird von ihr nicht lassen, fordert Hingabe, Nähe, Unterwerfung. Die Frau...