Lost in Dhaka
Von den Barrieren, Zäunen, Mauern, an denen man sich im Leben immer mal den Kopf einrennt, wenn nicht noch mehr, ist die Grenze zwischen Männern und Frauen eine der populärsten. Von der Pein, wenn diese mitten durch einen einzigen Menschen hindurchläuft, können Transidente berichten. Meist liegen diverse Kämpfe hinter ihnen, bevor sie ein ihnen gemäßes Leben führen können. Die Frage der Inszenierung der eigenen Person, des Ausdrucks der Identität im Familien-, Kollegen- und weiteren Kreis stellt sich ihnen auf existenzielle Weise.
Gender-Wechsel im Spiel von Schein und Sein und Anderssein gehört seit Jahrhunderten zu Theaterkulturen, auch zu diversen Tanztraditionen. Die Opposition «männlich-weiblich» überhaupt infrage zu stellen, zumindest die Kategorienklischees zu überprüfen, daran arbeitet sich auch der Zeitgenössische Tanz schon länger ab. Zusätzlich befassen sich Stücke mit dokumentarischem Charakter auch dezidiert mit dem Thema Transgender oder Transidentität. Eines davon ist «ID-clash» des Kölner Künstlerduos Angie Hiesl und Roland Kaiser, die im fernen Bangladesch dazu angestiftet wurden.
Reise zurück
Die installative und für Hiesl, die ursprünglich vom Tanz kommt und ...
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Tanz Oktober 2016
Rubrik: Reportage, Seite 62
von Melanie Suchy
Ende letzter Spielzeit haben Sie in Stuttgart für Gauthier Dance ein abendfüllendes Nijinsky-Ballett erarbeitet. Und auch in der neuen Spielzeit beschäftigen Sie sich nicht eben zufällig wieder mit Ballettgeschichte: Sie choreografieren Strawinskys «Petruschka» für das Ballett Zürich. Wie kommt es zu dieser Auseinandersetzung mit der Vergangenheit? Wurde das von...
Diesmal zeigt sie ihr Gesicht. Und sie betört mit rockiger Stimme. Miet Warlop wechselt in ihrer jüngsten Produktion «Fruits of Labor», die beim «Internationalen Sommerfestival» in Hamburg Deutschlandpremiere feierte, von der anarchisch bunten Splattershow ins düstere Hard-Rock-Ambiente. Versteckten sich zuletzt in ihrem Erfolgsstück «Mystery Magnet» noch seltsam...
In Angelin Preljocajs Meisterwerk «Le Parc» gibt es einen magischen Moment: Eine Tänzerin tritt sacht auf ihr männliches Gegenüber zu, legt ihm die Hände in den Nacken – und der Tänzer beginnt sich zu drehen, schnell und immer schneller, bis die Auftriebskraft die Frau in ein Wesen verwandelt, das horizontal in der Luft zu schweben scheint. Yoann Bourgeois’ «Celui...