london on tour
It‘s done. Nach einem ersten Anlauf in St. Pölten (tanz 1/15) und einer Arbeitsphase in Darmstadt hatte nun tout Berlin beim Festival «Foreign Affairs» das Vergnügen, die Vollendung zu betrachten, einer Überwältigung beizuwohnen und einen Gänsehautfaktor zu erleben, den der Israeli mit Wohnsitz London ähnlich wie seine Landsfrau Sharon Eyal aus der Clublandschaft der DJ-Kunst entwickelt. Nicht nur akustisch fein temperiertes Beatmatching, auch die hohe Schule des tatsächlich barbarisch scharf geschliffenen Schrittwechsels folgt einem bedingungslosen Puls.
Mit 13 Tänzern in drei Gruppen spannt Shechter einen 90-minütigen Bogen vom Paradies über das Ballettbarock (es takten sich François Couperins «Concerts Royaux», 1722, nahtlos ein in getriebene Dubsteps) hin zu einem Heute aus jederzeit verwechselbaren depressiven Monaden und manischen Selfies.
Das Setting ist ein von tanzenden Moving Lights beherrschtes Gefängnis. Streng diktiert der Rhythmus den Gestenapparat einer Gruppe weiß gekleideter Tanzarbeiter. Immer wieder, immer unisono, platzt unter der anmutigen Oberfläche des eleganten Port de bras eine Fechtposition, ein Maori-Tanz, eine archaisch anmutende Angriffslust hervor. ...
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Tanz August-September 2015
Rubrik: kalender, Seite 51
von Arnd Wesemann
_____deutschland
On tour
Rasta Thomas und seine Bad Boys of Dance präsentieren «Romeo and Juliet» als Rockballett: Hamburg, Thalia Theater, 28. Juli – 2. Aug.; München, Prinzregententheater, 4.–16. Aug.; Essen, Colosseum, 18.–20. Aug.; Dortmund, Konzerthaus, 21.–23. Aug.; Frankfurt, Alte Oper, 25.–30. Aug.
rock-the-ballet.de
Aachen
«Auf dem Sprung – Festival Junger...
zürich
theater spektakel
Diese Frau verkörpert alles, wofür der Name des Schweizer Festivals steht: Marlene Monteiro Freitas ist reines Theater und reines Spektakel in ein- und derselben Person. Ihr «De marfim e carne – as estátuas também sofrem» (tanz 5/15) reißt jeden mit, der für schrillschräge Auftritte was übrig hat – ohne deshalb das Hirn ausschalten zu müssen....
screening_________
strawinsky heute
Es muss nicht immer «Sacre» sein. Es gibt auch andere Stücke von Igor Strawinsky, die sich ganz unterschiedlich ins Hier und Heute holen lassen – so wie es in dieser Saison das Stuttgarter Ballett getan hat, und zwar auf dreifache Weise. Wie Phönix hebt sich der «Feuervogel» des flämisch-marokkanischen Meisterchoreografen Sidi...