lloyd riggins
Neun Jahre alt ist der Knirps, der da im leeren Studio des New York City Ballet Klavier übt. Ein ziemlich alter Herr kommt hereingeschneit, scheint allerdings gar keine Notiz von ihm zu nehmen. Abends begegnen die beiden einander wieder, beobachten gemeinsam eine Vorstellung aus der Seitengasse der Bühne. «Spiel unbedingt weiter Klavier!», wispert der Mann dem verblüfften Jungen zu. Der antwortet schlagfertig: «Ich tanze auch, ich will Tänzer werden!» Da schüttelt Mr. B.
energisch den Kopf: «Musiker zu sein ist prima, Tänzer dagegen…!»
Jetzt ist es Lloyd Riggins, der lachend den Kopf schüttelt, wenn er an seine erste und einzige Begegnung mit George Balanchine denkt. Sechsunddreißig Jahre ist das her. In seinem Stammcafé, direkt um die Ecke der eigenen Wohnung in Hamburg-Eppendorf gelegen, hat sich der Tänzer auf einer Bank niedergelassen, einen Cappuccino bestellt, und erzählt eineinhalb Stunden von sich – in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Immer hübsch durcheinander, dennoch ganz konzentriert. Seine zwei Kinder, fünf und acht Jahre alt, haben ihn zumindest an diesem Sonntag ausschlafen lassen. «Sonst müssen meine Frau und ich jeden Tag um halb sieben raus.» Zu wenig Schlaf, ...
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Tanz Juni 2015
Rubrik: menschen, Seite 18
von Dorion Weickmann
In ihrem Film «Auf der Suche nach Isolde» begibt sich die österreichische Filmemacherin Barbara Windtner gemeinsam mit der Tänzerin Ulrike Hager – sie hatte die Idee zu diesem Film – und der Körpertrainerin Monika Klietmann in Südamerika auf Spuren der österreichischen Ausdruckstänzerin Isolde Klietmann (1908 Marburg/Slowenien – 1996 Mendoza/Argentinien), die in...
hieß Jérôme Bels Inszenierung mit den Akteuren des Zürcher Theater Hora (tanz 7/12): ein Gipfelpunkt des «Theatertreffens 2013», samt Kampfaufruf: «disabling the theatre». Knappe zwanzig Jahre nach Entstehung solcher Mixed-Abled-Kompanien wie Candoco in England, DIN A 13 in Köln und eben dem 1993 ins Leben gerufenen Theater Hora, fragt Jérôme Bel stur Namen, Alter...
Der Choreograf Serge Lifar nannte sie «eine der größten Ballerinen aller Zeiten». Der Kritiker Walter Terry adelte sie zur «Callas des Balletts». Rudolf Nurejew gestand ihr, nachdem er sie als Kitri gesehen hatte: «Ich habe geschluchzt», denn «Sie haben ein Feuer auf der Bühne entzündet.» Die Schauspielerin Ingrid Bergman staunte: «Sie haben göttliche Hände.»...