liebe und ekstase

Die Tanzfotografin Isabel Muñoz wird in Madrid geehrt. Wir begleiten sie bei einem Rundgang durch ihre Ausstellung.

Die größte Fotoschau in Spanien heißt «PhotoEspaña». Sie ist keine Messe, sondern eine Kunstschau, die überall in Madrid in Museen, Galerien und Kulturräumen zu sehen ist. Einer dieser Orte heißt Canal de Isabel II, ein siloartiges Gebäude. Dunkel und kühl ist es drinnen, die Augen benötigen einen Moment, um sich zu gewöhnen.

Kleine Lampen beleuchten riesige, schlicht gerahmte Bilder: Isabel Muñoz’ Ausstellung «Love and Ecstasy», eine Sammlung farbenprächtiger Fotografien, die sich auf die Praktiken des islamischen Sufismus konzentrieren, auf seine Suche nach göttlicher Reinheit durch Gebet, Trance und Bewegung.

Isabel Muñoz fotografierte die Derwische in der Altstadt von Damaskus. Hier traf sie auf eine Sufi-Sekte, die, in Syrien offiziell verboten, ­jene berühmten Zirkeltänze mit Formen der Selbstkasteiung verbindet, um sich in religiöse Ekstase versetzen zu können. Im Irak besuchte ­ Isabel Muñoz die Al-Qadiriya-Bruderschaft, eine Gruppe kurdischer Männer, die wöchentlich beten und dabei mit ebenfalls geheimen ­Praktiken ­versuchen, in den Zustand höherer Erleuchtung zu gelangen. Die Fotos im Erdgeschoss zeigen Männer, die sich in tiefe Konzentration versenken, die Augen ...

Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo

Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein
  • Alle tanz-Artikel online lesen
  • Zugang zum ePaper
  • Lesegenuss auf allen Endgeräten
  • Zugang zum Onlinearchiv von tanz

Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Digital-Abo testen

Tanz Oktober 2010
Rubrik: bewegung, Seite 4
von Justine Bayod Espoz

Vergriffen
Weitere Beiträge
auf schienen: Heinz Spoerli

Bis Ende Oktober fährt eine Sondertram auf Zürichs Schienen. Die Straßenbahn der Linie 8 zwischen Hardplatz und Klusplatz feiert die Kunst des Balletts als eine Hommage an Heinz Spoerli, der im Juli seinen 70. Geburtstag feierte. Gestaltet wurde das Fahrzeug vom Fotografen Alberto Venzago.

krabbler & kribbler

Was würden Tiere uns wohl sagen, wenn sie wüssten, welch schlechtes Image sie haben, ob in geflügelten Worten oder im Blick der Philosophen? Primitiv seien sie, auf Instinkte, Konsum und Überleben fixiert. Selbst der Philosoph Giorgio Agamben meint noch in seinem Essay «Das Offene. Der Mensch und das Tier» von 2003, der Mensch müsse erst das animalische Restrisiko...

tanz-jahrbuch 2010: ergänzungen

Die beiden im Jahrbuch diskutierten neuen Förderprogramme der Kulturstiftung des Bundes haben nun je eine bis 2014 eingesetzte Jury. Das Programm Tanzerbe zur Repertoirebildung begleiten Rose Breuss, Direktorin des Institute for Dance Arts an der Anton-Bruckner-Privatuniversität in Linz, Bettina Masuch, künstlerische Leiterin des Festivals «Springdance» in Utrecht,...