Kommen und Gehen
Tilman O’Donnell ist Tänzer, Choreograf, Lehrer, Trainings- und Probenleiter, Dramaturg, Vater, während der Corona-Zeit wurde er auch zum Übersetzer, und seit 2022 ist er Teil der vielleicht kompliziertesten Choreografie, die er je zu bewältigen hatte: einen Ensemblewechsel an einem Stadttheater mitzuorganisieren. In Basel, einer Stadt der Pendler in einem Land mit begrenzenden Quoten für ausländische Arbeitnehmer. Dort war der heute 65-jährige Richard Wherlock lange Ballettchef (tanz 7/22).
Der neue Intendant Benedikt von Peter trat zur Saison 20/21 an und beschloss, die Tanzsparte ab Sommer 2023 zwei Jahre lang als Interim leiten zu lassen, bis zu seinem Vertragende, das er allerdings inzwischen auf 2027 verschieben konnte. Fürs Ballett, unverschoben, sind jetzt Adolphe Binder und O’Donnell zuständig, Letzterer als Stellvertretender Künstlerischer Leiter. «Es ist wie immer eine Lernkurve», sagt er fröhlich. «Mit jeder Rolle, die ich in der Tanzwelt habe, verstehe ich besser, wie Kreativität entsteht oder nicht. Durch viele Schichten von Ideen, Finanzen, Persönlichkeiten, Ideologien usw. hindurch, ob im Studio, im Büro, beim Festival.»
Wir trafen uns erstmals zum Gespräch in ...
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Tanz Oktober 2023
Rubrik: Menschen, Seite 28
von Melanie Suchy
Da steht er also, auf Abschiedstour mitten in der Kantine der Deutschen Oper – ein Hauch von Edelrestaurant mit angeschlossenem Theatertreff. Gerade hat Johnny McMillan sein Fach ausgeräumt, sich von den meisten Kolleg*innen verabschiedet, die eine oder andere Träne verdrückt – «sentimental journey». Am Abend wird er noch mal mit den anderen auf der Bühne stehen,...
Albanien
Tirana National Theatre of Opera and Ballet «Tirana International Contemporary Dance Festival». Bis 20. Okt:: «Sonoma», Reise zwischen Schlaf und Fiktion von Choreograf Marcos Morau, La Veronal (tanz 4/21). 5., 6. Okt. «Stravaganza in sol minore», Choreografie von Francesca Lattuada für Aterballetto. 12., 13. Okt. Premiere «The Dawn of Time», Neukreation...
«Ich bin der nette Onkel», lächelt der ältere Herr, «und ich bringe Kaffee und Süßigkeiten.» «Nimm nichts von Fremden!», das hat man schon häufig gehört, aber man sitzt seit mehreren Stunden im Zug, man ist kurz vor Dresden, man braucht jetzt einen Kaffee. Und der nette Onkel ist auch gar nicht so nett, dass er einem den Kaffee schenken würde, man muss für das...