Jochen Ulrich lässt «Lorenzaccio» tanzen
In stetem Wandel begriffen scheint das Linzer Landestheater. Nach zeitgenössischem Tanz und neoklassizistischem Ballett hat es sich nun bei moderater Moderne eingependelt. Mit dem Intendanten Rainer Mennicken kamen Jochen Ulrich und ein Ensemble, in dem die Männer deutlich besser sind als sind die Frauen.
Die erste Uraufführung, Lorenzaccio nach der Vorlage von Alfred de Musset, erweist sich als großes Handlungsballett zeitgemäßen Zuschnitts, in dem Ulrich den Konflikt um Macht und Erotik auf den tyrannischen Herzog von Florenz und seinen Vetter Lorenzo de Medici, genannt Lorenzaccio, konfliktreich zuspitzt. Ulrich setzt auf die emotionale Antriebskraft seiner Bühnen-Charaktere. Vor allem im ersten Teil finden sich Bilder von inszenatorischem Reichtum, die an Ulrichs beste Arbeiten erinnern. Eine gewisse Diskrepanz herrscht zwischen dem Bühnengeschehen und der Auftragsmusik des Komponisten Alexander Balanescu, der bei der Premiere mit dem Bruckner Orchester unter Ingo Ingensand auch die Solovioline spielt. Stark mit repetitiven, von einem elegisch-slawischem Grundton durchzogenen Material arbeitend, mutet Balanescus Entwurf mehr wie Filmmusik an, die retardierend wirkt, während ...
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