Thomas Hauert «Inaudible» in Paris
Die diesjährigen «Zeitgenössischen Schweizer Tanztage» waren nicht gerade das Highlight im Alltag einer Tanzjournalistin. Ich habe mich Anfang Februar am Schaufenster für Schweizer Tanz in Genf drei Tage lang gelangweilt und mich immer mal wieder gefragt, was wohl sozial verträglicher wäre: Weglaufen oder Powernap. Wummernde Bässe, mal schneller, mal langsamer, viele Worte, mal kluger, mal platter, schöne Bilder, stundenlang anzusehen – und hin und wieder hebt eine einen Arm oder ein Bein, zu ebendiesen Bässen und Worten und Bildern.
Man kennt das, Performance eben. Doch so eng auf die eine Ästhetik programmiert war das Festival noch nie.
Da geschieht, was vor 15 oder 20 Jahren in der freien Schweizer Szene zwar hin und wieder mal vorkam, kaum aber von irgendjemandem eingefordert worden wäre: Einer nimmt eine CD aus dem Gestell, will sagen, eine bereits vor seiner Zeit bestehende Komposition, und tanzt dazu, lässt dazu tanzen. Und das ist an diesem langen Nachmittag wie eine Erlösung.
Musik war immer Inspirationsquelle und wichtiger Partner in Thomas Hauerts Arbeit, E-Musik, Jazz wie auch Pop. Und das vereint sich in George Gershwin Konzert in F von 1925, das der in Brüssel ...
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Tanz Mai 2017
Rubrik: Kalender, Seite 42
von Lilo Weber
Er liebt es, sich ständig etwas Neuem auszusetzen: Shaolin-Mönchen, dem Tango, Wagners «Ring», japanischen Mangas, den Ballets russes, der Sprachverwirrung von «Babel», der «Nussknacker»-Märchenwelt, Ravels «Boléro». Sidi Larbi Cherkaouis Blick auf die Bewegung, welche Tanz wird, ist einer, der die Vielfalt sucht, das Neue, Andere in den Kulturen, Religionen und...
Noch auf seine alten Tage in New York geriet George Balanchine ins Schwärmen, wenn er sich der längst vergangenen kulinarischen Hochgenüsse des Jahres 1924 erinnerte: «In Deutschland war das Essen wundervoll. Ich erinnere die billigste Mahlzeit – gekochte Kartoffeln mit Hering und gehackten Zwiebeln. Obendrauf etwas Olivenöl. Dazu wurde Weißbrot gegessen und Bier...
Sie unterrichten in Darmstadt Yoga und Contact Improvisation, kurz CI. Wie kam es dazu? Ich habe als Kind Ballett gemacht, irgendwann aufgehört und mit «authentic movement» begonnen, was eine eher spirituelle Bewegungsarbeit ist. Dann habe ich auf einem Festival in Göttingen CI kennengelernt und fühlte mich sofort darin wohl. Freiheit im Tanz – das wollte ich...