hamburg: Ohad Naharin: «Sadeh 21»
«Sadeh 21» heißt Ohad Naharins jüngste Arbeit. Vorgestellt beim letzten «Israel Festival», basiert sie wie gewohnt auf seiner «Gaga»-Technik, die durch Improvisation und Bildassoziationen jene Bewegungsqualität erzeugen will, die etwas farbiger, extravaganter und vor allem gefühlsbetonter daherkommt, als man es sonst im zeitgenössischen Tanz zu sehen bekommt.
Man sieht eine nackte, weiße Bühne. Mannshoch teilt eine Rückwand den Raum. Die Spannung entsteht durch genau diese Zweiteilung. Hell erleuchtet, definiert das Vorne das Territorium der Tänzer.
Hinter der Wand droht ein dunkler Raum. Vorne herrscht das Individuum. Jeder Tänzer schlappt da locker zur Bühnenmitte, tanzt sich in die Seele der Zuschauer, geht ab und wird vergesssen, wenn der nächste Tänzer folgt. Zwanzigmal geschieht genau das. Und so verschieden die Tänzer, und jedes Solo, auch sind: dass sich keiner besser einprägt als der nächste, liegt an der stilistischen Ähnlichkeit der Gaga-Protagonisten. Sie alle folgen nur einer Direktive. Jeder markiert sein Territorium durch ausladende Beinarbeit, biegt den Rücken bis zur Grenze der eigenen Balance und nutzt die Hände, um seine Kühnheit mit lyrischen Gesten abzumildern. ...
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Tanz Oktober 2011
Rubrik: kalender und kritik, Seite 36
von Ora Brafman
...und Erwachsene haben die gleiche Würde, sagt die Dramaturgin der «Ruhrtriennale», Marietta Piekenbrock (S. 66). Weil Kinder auch das Gleiche essen, im gleichen Bett schlafen, die gleiche Freiheit genießen. Doch nein, sie essen nicht dasselbe wie Erwachsene, lieben andere Betten, müssen erst lernen, mit Freiheit umzugehen. Und schon gar nicht brauchen sie...
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