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Es macht nur noch bedingt Sinn, von Zeiten zu schwärmen, in denen es den Künsten besser ging – als der Bürger noch den Willen besaß, sich im aristokratischen Nachglanz des Balletts zu baden. Und den Tanz tatsächlich als sinnliches Bildungsgut zu begreifen. Doch die Mär von der Ökonomie ist längst überall eingezogen: Kultur wird nach Angebot und Nachfrage bewertet. Wir lesen Sätze wie: «Wo das Angebot tendenziell größer ist als die Nachfrage, müssten die Preise niedriger sein, als sie es tatsächlich sind.

» Der Bürger ist Ökonom und das, was er am besten kann – rechnen –, muss folglich zum Willen führen, die Nachfrage zu steigern.
Statt sich weiter von oben herab immer mehr Schließungen gefallen zu lassen, legitimieren sich Festivals, Ballettkompanien, längst auch freie Gruppen, über einen möglichst niedrigen Zuschuss pro verkaufte Eintrittskarte. Eine schwarze Null und mehr gelingt nur Großveranstaltern. Das Mobilisieren von Zuschauer­massen ist in der Kultur allein gültig. Das Argument «Kunst» stößt auf zunehmend taubere Ohren, weil gerade mit Kunst immer neue Ausstellungsrekorde gebrochen werden. Also: wo steckt das Tanzpublikum? 
7,22 Millionen Deutsche, fand Dirk Podbielski in ...

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Tanz Februar 2005
Rubrik: Editorial, Seite 1
von Redaktion

Vergriffen
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