folk-s
Hier geht es um Tanz. Die Fotos auf diesen Seiten halten Augenblicke fest, in denen perfekte Tänzerkörper plastische Posen einnehmen; nicht ein Haar am falschen Platz, der Spann perfekt gestreckt, mit einem Gesichtsausdruck höchster Konzentration; oder aber Detailaufnahmen einer halbnackten Schulter, einer entblößten Taille, einer Hammerzehe – kleine oder weniger kleine Zeichen gewollter Imperfektion, eines experimentellen Aufbegehrens.
Der Tanz existiert, wie jede andere performative Kunst, auf der einen und auf der anderen Seite: in der Suche nach sublimer Poesie der Form und im Bruch eben dieser Form, um eine bis dato unhinterfragte Konvention auszuhebeln.
Um den vertrauten Kategorien zu entfliehen, gehen die szenischen Künste heutzutage neue Verbindungen ein, sie vermischen und kreuzen sich. Aber was steuert diese Flucht? Wenn mir ein Tänzer auf der Bühne nichts anderes zeigt als seinen perfekten Körper und die in der Ausbildung erlernte, über jeden Tadel erhabene Technik, rechtfertigt das die Schlussfolgerung, dass ihm der Tanz als Form genügt? Oder bedeutet es vielmehr, dass er sich für einen Kodex entschieden hat, der Sicherheit vermittelt, indem er dem Publikum die Mittel ...
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Tanz März 2013
Rubrik: produktionen, Seite 12
von Sergio Lo Gatto
im april: damaskus______
ist buchstäblich der Brennpunkt im Nahen Osten. Die syrische Hauptstadt leidet unter dem Bürgerkrieg – ähnlich wie bis 1990 das benachbarte Beirut. Hier im Libanon gründete der Choreograf Omar Rajeh das Maqamat-Tanztheater und die «Beirut International Platform of Dance», um die Tanzschaffenden im Nahen Osten zusammenzubringen. Der...
Vielleicht hätte man ihn gern wieder, den Ruch der Subkultur, die unspießige Zugehörigkeit zum Anti-Establishment. Vielleicht gibt sich Renegade jetzt deshalb so krampfhaft verrückt, blutrünstig, exzentrisch. Die 2003 von Zekai Fenerci gegründete Street-Art-Kompanie aus Herne hat es vor drei Jahren unters Dach des Bochumer Schauspielhauses verschlagen. Als...
Bis vor Kurzem war die freie Tanzszene in Rheinland-Pfalz faktisch nicht existent. Jetzt aber hat der Franzose Stéphen Delattre, zuletzt Solist bei Pascal Touzeau am Mainzer Staatstheater, ein eigenes Ensemble gegründet – kein risikoloses Unterfangen in einer Zeit, da die Tanzsparte insgesamt oft in Bedrängnis ist.
Doch Delattre, der auch schon für Katja Wünsche...