Fliegen
Um lebens willen
«Oben war nur der Himmel und eine Wolke in seiner Mitte – wie ein plattes Gesicht mit geschlossenen Augen und dem Anflug eines Lächelns. Unten war lange Zeit nichts als Nebel gewesen, und als er sich endlich verzog, spürte Marina eine solche Müdigkeit, dass sie sich noch kaum in der Luft zu halten vermochte. Aus der Höhe waren nur wenige Anzeichen von Zivilisation zu entdecken ... (ein paar Häuser, ein ehemaliges Theater in ihrer Mitte, von Rost zerfressen, der Eingang mit Brettern vernagelt.
Dazu noch die große aufwärts gerichtete Satellitenschüssel oben auf dem Hügel und der Bauwagen, welcher daneben stand). Von alledem ging Trauer aus, doch der Wind trug Marina vorüber, und sie vergaß das Gesehene augenblicklich. Sie spreizte die durchscheinenden Flügel, zog noch einen letzten Kreis zum Abgewöhnen, schaute ein letztes Mal hinauf ins endlose Himmelsblau über ihrem Kopf und suchte dann nach einem günstigen Landeplatz.»
Aus: Wiktor Pelewin, «Das Leben der Insekten»
Artgenossen
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