film: Breath made Visible

Ihre Haare haben sie davor bewahrt, wie Martha Graham zu tanzen. Mit ihren Locken hätte sie Martha Graham sowieso nie kopieren können. Diese wollte nur Tänzerinnen, die ihr möglichst aufs Haar glichen. Die Begeisterung für exakte Stilkopien, die den Choreografen des Modern Dance so wichtig war, hat Anna Halprin nie gemocht, auch wenn sie Teil dieser Szene war und gern bei Doris Humphrey und Charles Weidman tanzte.


Weil ihr Mann, der Landschaftsarchitekt Law­rence Halprin, wie sie jüdischer Herkunft, sich freiwillig zur Marine meldete, um «gegen die Nazis und die ­Japaner zu kämpfen», und nach einem japanischen Angriff in einem Auf­fang­lager in San Francisco landete, blieb sie bei ihm in Kalifornien. Was hat sie seitdem nicht alles erforscht, getan, gelehrt, angeleitet? Kollektives Arbeiten, Arbeiten im Prozess, interdisziplinäres Arbeiten, Arbeiten mit Improvisa­tionsstrukturen, Ritual- und Com­mu­nity-Arbeit. Geprägt von Margaret H’Doubler und Mabel E. Todd, interessierte sie sich für die Biologie des Körpers und suchte nach dem Ursprung menschlicher Kreativität. Nach ihrer Krebserkrankung 1972 widmete sie ­sich dem therapeutisch einsetzbaren ­«Life/Art Process», der über ...

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Tanz Juli 2010
Rubrik: medien, Seite 58
von Katja Schneider

Vergriffen
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