der lehrer: christian camus
Sie wurden bei Rosella Hightower in Cannes ausgebildet, hatten zahllose Engagements als Tänzer und Ballett-meister und unterrichten seit Jahren sowohl an Schulen als auch bei Kompanien. Bei den ZAV-Auditions (vgl. S. 68) geben Sie regelmäßig das klassische Training. Inwiefern unterscheidet sich das vom normalen Exercice?
Bei einer Audition geht es darum, auf die Schnelle zu erkunden, was die Kandidaten können. Das ist insofern anspruchsvoll, als sie weder den Rhythmus, den Aufbau noch die Kombination einzelner Übungen gewohnt sind. Sie müssen also ganz schnell reagieren.
Wer zu einer Audition geht, ist in der Regel aufgeregt. Wie gehen Sie damit um?
Ich versuche, dass die Leute locker werden, atmen, sich nicht nur auf die Schritte konzentrieren. Ich bereite mich anders auf dieses Training vor als auf den normalen Unterricht. Meinen Schülern muss ich etwas beibringen, aber bei einer Audition gehe ich davon aus, dass die Bewerber sowohl die Technik als auch das Bewegungsvokabular beherrschen. Ich erarbeite also nichts, sondern will einfach innerhalb kurzer Zeit herauskitzeln, was sie können – und ihre Grenzen austesten.
Sie geben eine Art Versuchsleiter?
Genau. Im normalen ...
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Tanz Januar 2013
Rubrik: praxis, Seite 74
von Dorion Weickmann
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