CD, DVD im März 2017
3d-film: womb
Genf ist berühmt für den Teilchenbeschleuniger CERN und einen Cho-reografen, der sich in Quantenphysik übt: Gilles Jobin (tanz 4/16). Für so einen ist es ein Kinderspiel, auch mal mit handelsüblicher Fortschrittsware umzugehen, mit Virtual Reality in seinem aktuellen Projekt «VR-I» oder mit 3D in seinem 30-minütigen Film «Womb».
Da das Natur-3D der Bühne unter Verlustängsten leidet, weil das Kino mit immersiver Technik den Blick stärker verführen könnte als das Theater, baut Jobin- -das Filmbild kurzerhand wie eine klassische Bühne auf: Schals und Soffitten, die den Zuschauer daran hindern, hinter den Bühnenrahmen in die Seitengassen zu linsen, sind kunterbunt hintereinander gereiht. Die Kamera begleitet die Tänzer Susana Panadés Diaz, Martin Roehrich und Gilles Jobin himself, bis Roehrich allein vor uns auf der Bühnenkante sitzt. Die Landschaft hinter ihm, ein Ölgemälde, macht den Eindruck, als säße er in der Tür eines Helikopters über einer nächtlichen Stadt. Würde der Tänzer fallen, fiele er in die Tiefe – des Bühnenraums, wo sicherer Tanzboden liegt. Tatsächlich fallen er und seine Kollegen aber nach vorn, in den Zuschauerraum hinein, in den Bereich, wo 3D sich ...
Weiterlesen mit dem digitalen Monats-Abo
Sie sind bereits Abonnent von tanz? Loggen Sie sich hier ein

- Alle tanz-Artikel online lesen
- Zugang zum ePaper
- Lesegenuss auf allen Endgeräten
- Zugang zum Onlinearchiv von tanz
Sie können alle Vorteile des Abos
sofort nutzen

Tanz März 2017
Rubrik: Medien März 2017, Seite 60
von
Vor 125 Jahren wurde in Sankt Petersburg zum ersten Mal «Der Nussknacker» aufgeführt, ein Ballett, das seit seiner Uraufführung am 18. Dezember 1892 als Inbegriff des Weihnachtsmärchens die Kinderaugen zum Leuchten bringt. Auf der Bühne ist jede Menge los, vom Marsch der Zinnsoldaten über den Schneeflockenwalzer bis zum Tanz der Zuckerfee. 120 Tänzer, 300 Kostüme,...
Erfolgreich und gescheitert zugleich! Anne Teresa De Keersmaekers erste Pariser Opernregie begeistert Tanzkenner, verärgert – trotz exzellenter Sänger – das Opernpublikum und lässt die Tänzer des Ballet de l’Opéra gefrustet zurück. Denn die Choreografin hat aus Mozarts «Così fan tutte» mehr oder weniger ein Werk ihrer eigenen Truppe Rosas gemacht.
Die Idee ist...
Der «Totentanz I» dauert gerade mal sieben Minuten, aber die haben es in sich. Sobald sich das Dunkel der Bühne lichtet, lassen sich die Verblichenen noch einmal sehen in ihrer ganzen Farbigkeit: blau die dominierende Frauenfigur, springlebendig die rote, ruhiger die grüne, fast ein wenig unscheinbar die gelbe. Schwarze Zwergenhüte auf dem Kopf, könnte man die vier...