bremen: emanuel gat «the revised and updated bremen structures»

«Tanz ist sich selbst genug», formuliert Emanuel Gat im Programmheft. Programmatisch klingt auch der Titel des neuen Stücks: «The revised and updated Bremen structures», der zu einer von ihm selbst komponierten Klangcollage das überarbeitete Bremer Bewegungsmaterial auf einen neuen Stand bringen soll. Dazu gehört auch «Trotz», ein Stück, geschickt entlang der Musik und den Worten der Bach-Motette «Jesu meine Freude» choreografiert, das vom Tanztheater Bremen vor drei Jahren uraufgeführt wurde und das Gat in Details überarbeitet hat.



Dominant erhalten bleibt in «Trotz» die charakteristische Autonomie der Bewegungsformen gegen-über der Musik. Der israelische Choreograf vermeidet das Vertanzen und eine direkte Illustration des Texts, lässt sich vom Kompositionsaufbau aber immerhin leiten. Die Deutung überlässt er dem Zuschauer: ein sich in nahezu gleichbleibend trübem Licht entwickelndes Wechselspiel der Gruppe, uniform gekleidet in graue Pullover und Faltenröcke. Gerade durch diese Sparsamkeit erzeugt er eine suggestive Wirkung und die Konzentration auf Persönlichkeit und unterschiedliche Qualitäten der Tänzer.

Sie agieren isoliert oder synchron, fächern die Gruppe auf, sitzen oder ...

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Tanz April 2011
Rubrik: kalender, Seite 36
von Klaus Witzeling

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