bojana kunst
Sie ist der Deckel auf der Tasse: CuP, der Master-Studiengang «Choreographie und Performance», wurde im Rahmen von Tanzplan Deutschland gegründet und ressortiert an der Universität Gießen und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK). Seit 2012 ist Bojana Kunst Nachfolgerin des ersten CuP-Professors Gerald Siegmund.
1969 in Maribor geboren, studierte sie Komparatistik und Philosophie in Ljubljana. Was sie Ende der 1980er- und Anfang der 90er-Jahre dort erlebte, als Slowenien unabhängig wurde und die kulturelle Szene erstarkte, das prägte sie.
Schon als Studentin schrieb sie im neuen Magazin «Maska»: «Es öffnete den theoretischen Diskurs für die Performing arts, verband Visual arts, Tanz, Theater», auch die Künstler brachten sich ein. Man trennte kaum zwischen praktischen und theoretischen Interessen, sagt Bojana Kunst: «Das war auch unsere starke politische Position: in beiden Gebieten arbeiten zu können.» Was der Idee von CuP ähnelt.
Sie war Dramaturgin, Koautorin, Beraterin bei Performances, Dozentin, aber nie Künstlerin. «Merkwürdig, ich hatte nie den Drang. Ich habe immer eher kollaborativ gearbeitet und fand, dass Sprache meine Stärke ist.» 2009 ...
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Tanz März 2015
Rubrik: serie master-macher, Seite 72
von Melanie Suchy
Am Anfang war kein Wort. Alles noch ungesagt. Ein Haufen zerknülltes Papier auf der Bühne; darüber hängt tief eine funzelige Brutlampe. Nichts rührt sich, Stühle knarzen, Zuschauer hüsteln. Draußen, um die Alte Feuerwache in Köln herum, tobt das Leben, Kinder rufen, Rockmusik wird auf- und zugedreht. Der Berg hier knistert kaum hörbar. Ein Papier ragt heraus,...
Nanine Linning kennt keine Berührungsängste. Schon vor Jahren holte sie bei «Francis Bacon» ihre Zuschauer auf die Bühne, und auch beim «Requiem» in Osnabrück ließ sie es nicht bei bloßer Tuchfühlung bewenden. Noch nie hat sie allerdings ihr Publikum so zu Performern gemacht wie in «Hieronymus B.» In zwei Gruppen eingeteilt, führt ein Parcours die Besucher zunächst...
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