bern

ryan djojokarso «giacometti»

Im Mai 2014 wurden sie zum ersten Mal vergeben, die «Berner Tanzpreise». Organisiert als Wettbewerb im Rahmen einer mehrtägigen Plattform, wurden sie von Tanzdirektorin Estefania Miranda kuratiert. Dem Gewinner winkte die Chance, mit der Tanzkompanie Konzert Theater Bern – zum Thema «Giacometti» – eine eigene Choreografie umzusetzen.
Die bewegte «Giacometti»-Hommage an den Bündner Bildhauer und Maler beginnt als minutenlanges Schreiten über die Bühne. Wie Vektorpfeile laufen Männer und Frauen von links nach rechts.

Zwölf Tänzerinnen und Tänzer sind es, doch die Endlosschleife macht aus dem Dutzend unendlich viele. Das ist ebenso konsequent wie raffiniert: Die Durchquerung des Raumes ist eine physische Metapher für den Ursprung eines Schöpfungsprozesses. Ryan Djojokarso, der Gewinner des ersten «Berner Tanzpreises», findet Bilder für die Kunst des Alberto Giacometti, dessen Werke die Wahrnehmung durch die Verzerrung von Proportionen in Zeit und Raum schärfen.

Die Auseinandersetzung des 32-Jährigen mit Giacometti ist keine Alibi-Übung. Sie zeigt sich in den verschiebbaren Bühnenelementen, im Umgang mit Nähe und Distanz, Beschleunigung und Verlangsamung, Schweben und Fallen. Wie im ...

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Tanz Februar 2015
Rubrik: kalender, Seite 50
von Marianne Mühlemann

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