Berliner Clubleben: Traumabar und Kino
Die Berliner Tanzszene taucht gerne ab, hinunter zu Orten, die der Kulturbetrieb der Stadt sonst nicht im Blick hat: diesmal in die Traumabar. Unweit des Hauptbahnhofs, in einem seelenlosen Neubaugebiet auf dem ehemaligen Grenzstreifen, hat sich ein anonymer Investor einen Traum wahr gemacht: einen Mix aus Club und Kunstbetrieb auf einem Gelände mit alten Garagen. Vor der Tür lungert ein Türsteher, dahinter empfangen zwei Bars, Tanzflächen, auch ein Kino.
Ein-, zweimal die Woche produzieren hier Madalina Stanescu (die aus der Galerieszene stammt), Kyle van Horn (aus der Musikszene) und Troels Primdahl (aus der Tanzszene) einen Mix aus Performance und Party. Ihr Konzept schlug im Sommer 2018 ein wie ein Meteorit. Keine Gastspiele, sondern dank eigenem Tanzstudio (im Bau) selbst finanzierte Premieren wie die Raumbespielung «Empty Hour», produziert von Kassels Tanzchef Johannes Wieland und Troels Primdahl, der als Kurator auch jungen Choreografen wie Yotam Peled aus Israel (Mentor: Hofesh Shechter) eine erste Chance gibt. «Im Prinzip experimentieren wir als ein privates Kulturzentrum an den Schnittstellen von Tanz, DJing, Fashion und Videokunst», erzählt der 35-Jährige.
In Aarhus hat ...
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