auf tanzfühlung
Gestreckter Zeige- und Mittelfinger der aktiven Gebärdenhand – auch Gehörlose scheiden sich in Rechts- und Linkshänder – kreisen über der offenen Handfläche der passiven Hand. In der deutschen Gebärdensprache (DGS) ist das die Gebärde für «Tanz». Mit diesem Signal bekundet die in Bremen lebende gehörlose Tänzerin, Choreografin und Gebärdensprachdozentin Doris Geist ihre große Leidenschaft: auch auf dem Flyer, mit dem sie für ihre im vergangenen August eröffnete Gebärdensprachschule «Gebärdenfreude» wirbt.
Ihre beiden Berufe, den künstlerischen und den didaktischen, bringt sie mühelos unter einen Hut. Nur manchmal, bekennt sie lachend, wird sie von ihren DGS-Schülern ein wenig gebremst. Immer dann nämlich, wenn das unbändige Temperament der Bewegungskünstlerin – zum Nachteil der überaus sauber auszuführenden DGS-Gebärden – kurzzeitig die Oberhand gewinnt.
Besondere Fähigkeiten
Mit einem Workshop zum naheliegenden Thema «Hände» eröffnen Geist und ihre hörende Kollegin Corinna Mindt an diesem stürmischen Herbsttag Ende Oktober das Projekt «teaching days», eine Fachtagung, die zeitgleich mit dem fünftägigen internationalen Festival inklusiver Tanzkunst «eigenARTig» in der Bremer ...
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Tanz Dezember 2013
Rubrik: praxis, Seite 66
von Marc Staudacher
brug schaut dvd______
weihnachtsgaben
Die Moskauer «Bayadère», gerade noch in den Kinos, jetzt auch auf DVD, ist ein typisches Produkt der energetisch-stählernen Post-Sowjet-Ära am Bolshoi. Zunächst einmal: Natürlich macht sich auch die jüngste, durchaus glamourös aussehende Produktion von Yuri Grigorovich nicht die Mühe, den schon in der UdSSR verlorengegangenen...
ausstellung_________
sleeping beauties
nennt Erik Näslund die Schätze seines von Rolf de Maré gegründeten schwedischen Tanzmuseums, das in der Stockholmer Drottninggatan 17 ein neues Zuhause gefunden hat. Die aktuelle Ausstellung «Sleeping Beauties – Dreams and Costumes» zeigt Vergleichbares und Unvergleichliches, vom 1921 gemachten Entwurf eines surrealistischen...
Ein Huhn kommt am Seil vorbeigeflogen, mit einem roten Schnabel im Gesicht und listig-gelben Augen. Ein Hase hoppelt heran, weiße Ohren auf dem Kopf und einen Wulst im Mund, der sich entrollt und als lange Zunge zu Boden hängt. Ein Löwe stolziert, eine Maus kreuzt seinen Weg – und entkommt. Tolle Tiere bewohnen die Bühne in Stephanie Thierschs neuem Stück «Corps...