Auf dem Tanzsteg

Flamenco-Tänzerinnen sind das Vorbild für die Spanierin, die in Sachen Mode etwas auf sich hält

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Nirgendwo in Spanien spielen Tanz und Musik eine so große Rolle im Leben der Menschen wie im Süden, in der autonomen Gemeinschaft Andalusien. Der hiesige Flamenco, heißt es, stamme von den Zigeunern ab, aber längst ist er Teil der Kultur aller hier lebenden Menschen geworden. Meinen Freunden in den andalusischen Städten Sevilla, Gra­nada und Jerez de la Frontera genügt eine Nichtigkeit, damit sie zu singen und zu tanzen beginnen; es kostet sie ein Fingerschnipsen, um eine Flamenco-Party auf jedwedem Platz vom Zaun zu brechen.

Sofort sind sie von singenden Hausfrauen und Händlern umringt. Für alle ist Flamenco der Soundtrack ihres Alltags.

 

Weil Flamenco nicht nur Touristenattraktion ist, sondern hier jeden Bereich des sozialen und kulturellen Lebens durchdringt, war es nur eine Frage der Zeit, wann die Mode den Flamenco erobert. Diese farbenfrohen, weit gerüschten Kleider gehören zu jeder Tanzperformance: Einerseits, weil sie die fließenden Bewegungen der Tänzerinnen so gut akzentuieren, andererseits haben die langen Kleider, die batas de ­cola genannt werden, auch gehörigen Einfluss auf die Choreografie. Sie sind Bühnenkostüme, werden jedoch genauso zu jedem festlichen Anlass ...

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Tanz Mai 2010
Rubrik: BEWEGUNG, Seite 4
von Justine Bayod Espoz

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